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Windräder
Legende: Auf dem St. Anton bei Oberegg sind zwei Windräder geplant mit einer Leistung von drei Megawatt. ZVG

Ostschweiz Parlament legt Grundlage für die Innerrhoder Energiezukunft

In zweiter Lesung hat am Montag der Innerrhoder Grosse Rat eine Richtplanänderung im Bereich Energie diskutiert und angenommen. Die Richtplanänderung bildet die Grundlage für den Ausbau von erneuerbaren Energien. Die Änderung muss noch vom Bundesrat gutgeheissen werden.

Mit dem Entscheid von Bundesrat und Parlament, aus der Atomenergie schrittweise auszusteigen, werden die Kantone gefordert. «Neben dem rationellen Energieverbrauch steht vor allem die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energie im Fokus», heisst es dazu im Grundlagenbericht Energie des Kantons Appenzell Innerrhoden.

Um den Kanton fit für die Energiezukunft zu machen, hat die Standeskommission eine Richtplanänderung im Bereich Energie vorgelegt. In erster Lesung wurde der Bericht vom Kantonsparlament, dem Grossen Rat, im Dezekmber 2014 noch zerzaust. In der Zwischenzeit hat die Standeskommission nachgebessert. An der Sitzung vom Montag hat das Kantonsparlament die Änderungen gutgeheissen. Neu gilt:

  • Windräder können nur in den vier Gebieten Sollegg/Chlispitz, Ochsenhöhi, Hirschberg/Brandegg und Honegg/Oberegg gebaut werden. Dabei müssen mindestens zwei Anlagen gebaut werden die zusammen mindestens drei Megawatt leisten.
  • Bei der Wasserkraft ist das Ausbaupotenzial beschränkt. Beim Sitterkraftwerk Schlatt-Haslen, die Anlage mit dem grössten Potenzial, müsste dem Fischschutz hohe Beachtung geschenkt werden.
  • Sehr grosses Potenzial ortet der Bericht im Bereich Sonnenenergie. Der Richtplan sieht hier nur wenige Einschränkungen vor. Im Grundsatz gilt: Zuerst sollen die Hausdächer bebaut werden, erst dann Flächen im Siedlungsgebiet.

«Werden alle bekannten Energiepotenziale zur Strom- und Wärmeproduktion zusammengefasst, lässt sich eine Abdeckung des Gesamtbedarfs von rund 125 Prozent im Bereich Elektrizität und von rund 215 Prozent im Bereich Wärme mit erneuerbaren Energien erreichen», heisst es im Grundlagenbericht.

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