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Ostschweiz Pilgern mit «Blattere» und gebrochenem Arm

Über tausend Kilometer, über tausend Personen, die sie jeweils auf einem Teil der Strecke begleitet haben. Am Dienstag kamen die acht Pilgerinnen und ein Pilger in Rom an, die vor sieben Wochen in St. Gallen gestartet sind. Ein Weg mit vielen Strapazen, mit einem Ziel: eine Kirche mit den Frauen.

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Eine Frau musste die Wanderung aufgeben, eine andere brach sich den Arm, wieder andere plagen Blasen an den Füssen oder schmerzt die Hüfte. Nach teils schweren Regenfällen machte der Pilgergruppe auf den letzten Kilometern die sengende Hitze schwer zu schaffen.

«Wir leiden», sagte Initiantin des Projekts Hildegard Aepli. «Aber das Anliegen ist uns dies wert. Wir wünschen uns, dass Männer der Kirche in Zukunft nicht mehr ohne Frauen über deren Stellung, Rolle und Funktion nachdenken.»

Es war eine lange, beschwerliche Reise mit einigen Krisen: Durst, Hunger, zwischenmenschliche Spannungen und miserable Unterkünfte fordern die Pilgerinnen und Pilger heraus. Dank der Gruppe und dem Ziel vor Augen sei man jeden Tag weitergelaufen und habe seine Grenzen überschritten, so die 53-jährige Theologin Hildegard Aepli.

Zudem sei die Unterstützung gross gewesen. Immer wieder haben sich Frauen und Männer der neunköpfigen Kerngruppe angeschlossen: «Unser Projekt trifft den Nerv der Zeit. Viele sind von der katholischen Kirche enttäuscht, vieles stockt. Das Projekt hat Türen geöffnet und Hoffnung gemacht.»

Am Samstag 2. Juli ist der grosse Pilgertag. Ob die Pilgerinnen Papst Franziskus ihr Anliegen persönlich unterbreiten können, ist noch unklar.

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