Das Modell mit Prämien für Mitarbeitende gibt es am Kantonsspital St. Gallen seit rund sechs Jahren. Auch dort herrscht seit geraumer Zeit ein Pflegepersonalmangel. Konkret bekommen Mitarbeitende 1000 Franken, wenn sie erfolgreich einen Kollegen oder eine Kollegin rekrutieren.
An dem Modell halte man fest, sagt Nicole Mösli, Leiterin des Departements Pflege am Kantonsspital St. Gallen. Pro Jahr würden über dieses Modell drei bis vier Mitarbeiter rekrutiert.
Dass sich die Spitäler mit solchen Modellen gegenseitig die Mitarbeitende abjagen, glaubt Mösli nicht. Wieso sich ein Mitarbeiter genau für ein Spital in Zürich, St. Gallen oder den Thurgau entscheide, sei von verschiedenen Faktoren abhängig.
Dieser Ansicht ist auch Marc Kohler, CEO der Spital Thurgau AG. Bei ihnen gebe es das Prämienmodell für die Mitarbeitersuche nicht. Die Stellen könnten im Pflegebereich immer noch ziemlich gut mit qualifizierten Leuten besetzt werden. Der Aufwand habe aber zugenommen. Dass Leute aus finanziellen Gründen nach Zürich wechselten, habe es immer gegeben. Ein Teil von ihnen käme aber auch wieder zurück.