Die Hiobsbotschaft wurde den Fahrern des Team Roth im Oktober mitgeteilt: Das Geld fehlt, das Team gibt es in der kommenden Saison nicht mehr, die Verträge werden vorzeitig aufgelöst. «Es hat sehr weh getan. Und es ist immer schwierig, wenn man nicht selbst bestimmt, wann Schluss ist», erinnert sich Kohler.
Viele schöne Momente
Trotzdem, so sagt er, sei er dankbar für das, was er während den neun Jahren als Profi erleben durfte: Er war an grossen Rundfahrten wie dem Giro d'Italia, der Vuelta oder der Tour de Suisse am Start. «Der schönste Moment war aber, als ich an der Tour de Suisse 2013 mit dem Trikot des Schweizermeisters durch meine Heimat fahren durfte», so der heute 31-Jährige. Kohler will sich nun auf seine berufliche Zukunft fokussieren, was er genau macht, weiss er noch nicht. Der Radsport werde aber immer eine wichtige Rolle spielen - wenn auch nur noch als Hobby.
Rückschlag für den Schweizer Radsport
Dass er seine Karriere unfreiwillig beenden musste, sei zwar unschön, sagt Kohler. Mehr zu schaffen mache ihm die Tatsache, dass es nach dem Aus bei den Teams IAM und Roth nächste Saison kein einziges Schweizer Profiteam mehr geben werde. Dies sei ein Rückschlag, sagt Kohler. Nicht nur für ihn, sondern vor allem auch für den Schweizer Radsport. «Schweizer Nachwuchsfahrer werden es in Zukunft schwieriger haben, in einem Profi-Team unterzukommen. Bei ausländischen Teams zählt der Schweizer Bonus nicht», sagt er. Die starken, so ist Kohler überzeugt, würden sich zwar trotzdem durchsetzen. «Ich denke aber, einige Talente werden verloren gehen.»