Echte Weihnachtsstimmung kommt in Appenzell Innerrhoden erst auf, wenn blaue Weihrauchwölklein durchs ganze Haus ziehen und überall einen herrlichen Duft verbreiten. Auch auf dem Hof der Familie Dobler in Brüllisau ist das so. «Es ist eine Segnung von Haus und Hof, die ich von meinem Vater übernommen habe und er von seinem Vater», sagt Bauer Niklaus Dobler.
Mit der Pfanne vom Kachelofen
Auf dem Land wird mit der Räuchlipfanne «gräuchlet». In eine alte Pfanne gibt man nebst Holzkohle und Weihrauch noch «Palmstüdeli» hinzu. Diese wurden am Palmsonntag nach Hause gebracht und früher zum Schutze vor bösen Geistern in den Hergottswinkel und in den Estrich gehängt.
Am Heiligen Abend, zur Zeit des Einnachtens, (das ist bei den Bauern die Zeit zwischen Füttern und Melken) geht der Vater mit der qualmenden Räuchlipfanne, aus der beim Schwenken ein dichter duftender Rauch steigt, durch alle Räume des Hauses und durch den Stall.