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Ostschweiz Regierungsrat kämpft für Fahrenden-Platz

Die St. Galler Gemeinde Thal stimmt am 18. Mai über einen Durchgangsplatz für die Fahrenden ab. Es wäre der erste dieser Art im Kanton. Dieser ist gesetzlich verpflichtet, Stellplätze für die Minderheit der Fahrenden bereitzustellen. Die Meinungen der Dorfbewohner sind gespalten.

Alle würden vermeintlich etwas über die Fahrenden wissen, aber nur wenige seien mit ihnen in Kontakt, sagt der St. Galler Regierungsrat Willi Haag. Er wolle deshalb aufklären an dieser Informationsveranstaltung über den geplanten Durchgangsplatz in Thal. «Es sind sehr viele Vorbehalte und Angst vorhanden. Aber wenn man konkret fragt, weiss keiner genau wieso», sagt der Baudirektor.

Vielfältige Einwände

Die Gegner des Durchgangsplatzes für 15 Wohnwagen argumentieren denn auch vielfältig. Für die einen soll der Platz, auf dem das Militär jahrelang Material gelagert hatte, wieder für die Landwirtschaft genutzt werden. Andere begrüssen zwar Schweizer Fahrende, befürchten jedoch, dass der Platz von Fahrenden aus dem Ausland besetzt werde, welche für Unruhe sorgten.

Der Platz sei in erster Linie für Schweizer Fahrende gedacht. Allerdings sei es völkerrechtlich problematisch, ausländische Fahrende auszuschliessen, so Willi Haag. Ein weiterer Einwohner befürchtet, dass der Platz die Gemeinde viel koste. Die Gemeinde betreibe den Platz kostendeckend, erwiderte der Gemeindepräsident Robert Raths an der Informationsveranstaltung.

Erster Durchgangsplatz

Über 100 Interessierte nahmen im Kirchgemeindehaus in Thal daran teil. Am 18. Mai stimmt die Gemeinde über die Umzonung eines Grundstücks im Fuchsloch ab. Dies, weil innert kurzer Zeit rund 500 Unterschriften gegen die Umzonung gesammelt wurden. Es wäre der erste solche Durchgangsplatz im Kanton St. Gallen. Es bestehen bereits vier feste Standplätze.

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