Vor fünf Jahren haben 13 Gemeinden aus dem Kanton Thurgau und neun Gemeinden aus dem Kanton St.Gallen den Anstoss für einen neuen Stadtteil in Wil-West gegeben. Auf dem Gelände der politischen Gemeinden Münchwilen und Sirnach sollen neue Arbeitsplätze für rund 3000 Personen und Wohnraum geschaffen werden. Auch soll das Gebiet durch einen neuen Autobahnanschluss und einer Haltestelle der Frauenfeld-Wil-Bahn erschlossen werden.
Autobahnanschluss ist auf Kurs
Für Ende 2016 ist ein wichtiger Meilenstein gesetzt. Bis dann müssen die Projekte für den Autobahnanschluss und den Bahnhof bei den entsprechenden Bundesämtern eingereicht werden.
Beim Autobahnanschluss sei man auf Kurs, bestätigt Karin Unkrig vom Bundesamt für Strassen. «Die Filiale Winterthur des Bundesamtes für Strassen erarbeitet zurzeit das generelle Projekt in der ersten Projektierungsstufe für einen neuen Vollanschluss im Raum Wil-West», so Unkrig. Kosten: 16,3 Millionen Franken.
Für den geplanten Bahnhof Wil-West hingegen wird der Zeitplan knapp, da erst ein Ausführungsgesetz zum Bahninfrastruktur-Fonds erarbeitet werden muss. Erst dann könne die Finanzierung festgelegt werden. Kosten für den Bahnanschluss: 20,2 Millionen Franken.
Arbeitsplätze mit hoher Wertschöpfung
Erste Entscheide seien auch über die Ansiedlung der Unternehmen gefallen. «Wir wollen Firmen mit einer möglichst hohen Arbeitsplatzdichte und einer hohen Produktivität. Was wir sicher nicht wollen sind grosse Einkaufs- oder Logistikzentren, die mit wenig Leuten viel Fläche brauchen», sagt Guido Grütter, Gemeindepräsident von Münchwilen.
In den kommenden zwei Jahren stehen weitere wichtige Entscheide an. So muss der Richtplan des Kantons Thurgau überarbeitet und angepasst werden. Voraussichtlich kommt das Geschäft 2017 ins Kantonsparlament, 2019 könnte der Plan vom Bund genehmigt werden.
Guido Grütter rechnet mit einem Baustart von Wil-West im Jahr 2021. Optimistisch gesehen, könnte Wil-West 2038 fertig gebaut sein – für insgesamt rund 100 Millionen Franken.