Die Ortsbürgergegemeinde St.Gallen ist im Besitz von 4'200 Briefen, die mehrheitlich von oder für Joachim von Watt geschrieben wurden. Besser bekannt ist der Mann als Vadian, der die Stadt St.Gallen im 17. Jahrhundert geprägt hatte. Die Briefe machen deutlich: Vadian war ein vielseitiger Mensch.
Bürgermeister, Mediziner, Grossvater
Einer der Briefe richtet sich beispielsweise an den Bürgermeister Vadian. Der St.Galler Niklaus Gudlin beschreibt darin sein hartes Leben als Söldner im deutschen Heer. Er führt dabei die missliche Situation bei den Nahrungsmitteln sehr detailliert aus. Ein anderer Brief richtet sich an den
Vadian war im 16. Jahrhundert während 25 Jahren der wichtigste Mann in St.Gallen.
Stadtmediziner Vadian. Landammann Moritz Gartenhauser aus Appenzell fordert von Vadian Ratschläge für seine Krankheit ein. Abermals in anderer Rolle schreibt Vadian einen Brief an seine Tochter. Als Grossvater. Das Enkelkind sei sehr schwer erkrankt, teilt er seiner in der Kur weilenden Tochter mit.
Vadian sei im 16. Jahrhundert während 25 Jahren der wichtigste Mann St.Gallens gewesen, erklärt Historikerin Rezia Krauer.
Briefe werden digitalisiert
Die Ortsbürgergemeinde arbeitet derzeit daran, dass die 4'200 Briefe allesamt digitalisiert werden. Im Sommer 2018 soll der Briefverkehr via Internet öffentlich zugänglich sein. Die Briefe können spätestens ab dann angeschaut und gelesen werden. Rund 80 Prozent der Briefe sind jedoch in lateinischer Sprache geschrieben.
Die Ortsbürgergemeinde ist auf verschiedenen Wegen zu den Briefen gekommen. Teilweise ist dies durch den Kauf von Exemplaren erfolgt, teilweise durch Schenkungen oder Vermächtnisse.