Bisher wurden Himmelskörper nur aus grosser Entfernung und bei kurzen Vorbeiflügen untersucht. Mit der europäischen «Rosetta»-Mission hingegen wird erstmals ein Orbiter um einen Kometen kreisen und zum ersten Mal ein Landegerät auf der Kometenoberfläche aufsetzen.
Mit an Bord der Landesonde sind sieben Kameraobjektive des St. Galler Unternehmens Fisba Optik. «Es gibt noch viele ungeklärte Fragen. Mit den Instrumenten werden wir grosse Mengen neuer Daten gewinnen, um nach Antworten zu suchen», sagt Planetenforscher Ekkehard Kührt vom Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR).
Datenpakete kommen auf der Erde an
Zweieinhalb Jahre flog der Lander «Philae» im Winterschlaf durch das Weltall – nun wurde das Landegerät an Bord der ESA-Raumsonde Rosetta wieder erfolgreich aktiviert und sendete aus einer Entfernung von über 655 Millionen Kilometern seine erste Daten nach der geplanten Funkstille zur Erde. Bis 15.40 Uhr traf Datenpaket nach Datenpaket beim Team im Lander-Kontrollzentrum des DLR ein. Das Ergebnis: «Philae ist in Betrieb und fit für die nächsten Monate», so Lander-Projektleiter Stephan Ulamec.
Im November soll der Lander dann auf dem Zielkometen Churyumov-Gerasimenko aufsetzen, während die Raumsonde «Rosetta» weiterhin um den Kometen kreist. Sonde und Lander werden somit erstmals «hautnah» miterleben, wie der Komet auf seinem Weg zur Sonne aktiv wird.