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Ostschweiz Silbersocken verlieren ihr Metall in der Waschmaschine

Silber beschichtete Textilien töten Bakterien ab. Das ist bekannt. Eine Studie des Umweltforschers Bernd Nowack von der Empa St.Gallen zeigt jetzt, dass diese Partikel beim Waschen verloren gehen. Für die Umwelt sei dies aber kein Problem.

Fotos aus der Bierdose

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Verschiedene Aufnahmen von Solarigrafie
Legende: Bernd Nowack

Empa-Forscher Bernd Nowack ist Hobbyfotograf. Er fotografiert aber nicht nur mit einer klassischen Nikon. Ausgerüstet mit einer Bierdosen-Kamera hat er während 30 Tagen die Umgebung rund um die Empa St.Gallen belichtet. Solarigrafie nennt sich diese Fotokunst, eine Mischung aus Wissenschaft und Fotografie.

Silber tötet Bakterien ab. Das ist seit Jahrhunderten bekannt. Diesen Effekt nutzt die Textilindustrie: Spezielle Kleidungsstücke werden deshalb mit Silber beschichtet. In Socken und T-Shirts sollen diese Silberpartikel Bakterien abtöten und so üblen Gerüchen entgegenwirken. Pro Jahr wird in der Schweiz rund 225 Kilo Silber für solche Textilprodukte eingesetzt.

Nun zeigt eine Studie der Empa St.Gallen, dass das Silber beim Waschen verloren geht. 66 Kilo Silber gelangt so mit dem Abwasser in die Kläranlagen. Dies sei für die Umwelt kein Problem, sagt Bernd Nowack von der Empa, weil sich das Silber schnell mit gelöstem Schwefel zu Silbersulfid verbinde und mit dem Klärschlamm entsorgt werde, heisst es in einem Bericht im Fachblatt «Environmental Science & Technology».

Der Aargauer Umweltnaturwissenschaftler Bernd Nowack arbeitet seit zehn Jahren bei der Empa St.Gallen. Vor zwei Jahren wurde er von Thomson-Reuters zu den rund 100 einflussreichsten Forschern der Welt gewählt.

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