Ostschweiz - «Silvesterchlaus» mit Tränen in den Augen
Im Appenzellerland wird zwei Mal Silvester gefeiert. Nach dem julianischen Kalender wird die Jahreswende am 13. Januar begangen. Am alten Silvester ziehen «Silvesterchläuse» von Hof zu Hof und wünschen den Bewohnern ein gutes neues Jahr. Christian Alder aus Urnäsch ist ein «wüeschter Chlaus».
Im Appenzellerland gibt es «schöne Chläus», «wüeschti Chläus» und «schön-wüeschti Chläus». Christian Alder und sein Dörfli-Schuppel sind «wüeschti Chläus». Für den 40-jährigen Ausserrhoder ist das «Chlausen» ein emotionaler Anlass: «Ich habe immer Tränen in den Augen, wenn ich den Menschen ein gutes neues Jahr wünsche. Vor allem, wenn die Familie im vergangenen Jahr einen Menschen verloren hat», sagt der Familienvater.
Böse Geister vertreiben
Laut Überlieferungen vertrieben die «wüeschte Chläus» früher die bösen Geister aus Hof und Haus. Noch heute wünschen gewisse Bauern, dass die «Silvesterchläuse» durch den Stall gehen, um für das neue Jahr wieder alles in Ordnung zu bringen. «Es gibt viel weniger wüeschti Chläus als schöne Chläus. Deshalb ist es schön, dass wir vor zwei Jahren einen Schuppel auf die Beine stellen konnten», sagt Christian Alder.
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