Ammoniak im Boden wirkt als Dünger und hilft den Pflanzen wachsen. In der Luft hingegen gilt Ammoniak als Schadstoff. Da die Landwirtschaft – und insbesondere die Tierhaltung – für den grössten Teil des Ammoniak-Ausstosses verantwortlich ist, versuchen die Kantone dort anzusetzen.
Die Bauern erhalten Direktzahlungen, wenn sie ihre Gülle nicht spritzen, sondern mit Schleppschläuchen ausbringen. Dadurch soll weniger Ammoniak in die Luft gelangen, da die Gülle direkt vom Schlauch, der gezogen wird, auf den Boden kommt.
Ob diese und andere Massnahmen wirklich zur Verringerung von Ammoniak in der Luft führen, ist unklar. Auch aus Messungen gibt es keine klaren Resultate dazu. Im Studio des «Regionaljournals Ostschweiz» diskutierten deshalb zwei Experten.
«Wenn man die jetzigen Resultate anschaut, waren die Projekte der Kantone kein Erfolg», sagt Felix Düring, gelernter Bauer und ehemaliger Präsident des Verbands Landtechnik St. Gallen, Glarus, Appenzell. Dies in Bezug auf neue Messungen, die keine Verringerung von Ammoniak in der Luft zeigen. Für ihn ist aber klar, dass die Forschung den Bauern weiterhin neue Daten liefern müsse, damit diese verbesserte Massnahmen treffen können.
Dominik Noger, Leiter der Sektion Luftqualität des St. Galler Amts für Umwelt und Energie, sieht das ähnlich. Besonders bei neuen Bauten, beispielsweise Ställen, liesse sich einiges machen. Von Verboten oder verbindlichen Regeln für die Bauern will er jedoch absehen. «Aus dem Bauch sage ich aber: Gesetze bringen hier nicht viel. Es geht eher um Wissensvermittlung.»