Die übrigen kantonalen Zentren in Oberbüren, Necker, Eggersriet und Mels seien sehr stark belegt. In den letzten beiden Monaten erhielt St. Gallen vom Bund doppelt so viele Asylsuchende zugewiesen wie in den Monaten davor. Der Kanton brauche deshalb vorübergehend mehr Plätze.
Die Eröffnung der Unterkunft in Wil sei mit dem Wiler Stadtrat abgesprochen, sagt der Leiter des St. Galler Migrationsamts, Jürg Eberle. Das ehemalige Personalhaus gehört dem Kanton. Im gleichen Gebäude wohnen bereits Asylsuchende, die der Stadt Wil zugeteilt sind.
Der zuständige Wiler Stadtrat Dario Sulzer betont, dass die Stadt Bedingungen gestellt habe. So werden die Asylsuchenden 24 Stunden betreut, und die Leute werden beschäftigt. Sulzer hofft, dass es so keine Probleme gibt.
120 neue pro Monat
Der Kanton geht davon aus, dass die temporäre Unterkunft in Wil für ein halbes Jahr bis zwei Jahre gebraucht wird. Sobald sich die Lage in den kantonalen Zentren und die Zuteilung von Asylsuchenden an die Gemeinde normalisiert, soll die Unterkunft wieder geschlossen werden.
Nach Prognosen des Bundesamt für Migration (BFM) muss der Kanton St. Gallen in nächster Zeit mit bis zu 120 neu zugeteilten Asylsuchenden pro Monat rechnen. Dies sind sechs Prozent der Asylsuchenden, die in der Schweiz eintreffen.