Laut den Ermittlungen nahmen das Opfer und der Täter zusammen mit weiteren Personen am Gebet in der Moschee der Albanischen Islamischen Gemeinschaft teil. Dabei schoss der Täter mehrmals mit einer Faustfeuerwaffe auf das Opfer. Dieses starb noch am Tatort.
Der Täter liess sich kurz danach widerstandslos von der Polizei festnehmen. Gegenüber dem Staatsanwalt gestand er die Tat. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und der Polizei laufen auf Hochtouren weiter, wie es im Communiqué heisst.
Blutrache als mögliches Tatmotiv
Der islamische Zentralrat der Schweiz sowie die Föderation islamischer Dachorganisationen der Schweiz Fids gehen von Blutrache aus. Es gebe keinen politischen und religiösen Zusammenhang, sagt Hisham Maizar, Präsident der Fids gegenüber der Sendung «Regionaljournal Ostschweiz» von Radio SRF1. Er verurteilte die Tat, denn der Islam bekämpfe Blutrache. Dass die Tat in einer Moschee passiert sei, mache ihn betroffen und traurig.
Zum Motiv sagte Polizeisprecher Gian Andrea Rezzoli auf Anfrage noch nichts. Die Vermutung, es handle sich um Blutrache für ein vergangenes Tötungsdelikt, bestätigte Rezzoli nicht. Es werde aber in diese Richtung ermittelt. Die Polizei geht von einem Einzeltäter aus.
Gegen den Täter hat die Staatsanwaltschaft Untersuchungshaft beantragt. Zur sichergestellten Tatwaffe, einer Faustfeuerwaffe, machte die Polizei keine näheren Angaben.
Das Tötungsdelikt hatte sich am Freitag um etwa 14 Uhr ereignet. Die Polizei erhielt eine Reihe von Anrufen und war innert Minuten mit einer Patrouille vor Ort. Der bewaffnete Täter liess sich ohne Widerstand festnehmen.
Polizei-Grossaufgebot
Zehn Personen, die sich beim Eintreffen der Polizei vor der Moschee aufhielten, wurden zur Befragung ins Polizeihauptquartier mitgenommen und danach entlassen. Die Polizei war mit einem Grossaufgebot am Tatort.
Die Moschee gehört der Albanisch Islamischen Gemeinschaft El-Hidaje, die rund 350 Mitglieder zählt. Der Gebetsraum befindet sich in einem Wohnhaus an der Herisauerstrasse in St. Gallen-Winkeln.