Für das Projekt spannt der Verband der St. Galler Gemeindepräsidenten mit dem Ostschweizer Bäckerei-Confiseurmeisterverband zusammen. Die Flüchtlinge besuchen einen Tag in der Woche die Berufsschule in Wattwil, vier Tage arbeiten sie im Betrieb.
Die Auszubildenden bekommen für ihre Arbeit kein Lohn, ihre Lebenskosten werden durch die Sozialhilfe gedeckt. Wer die halbjährige Ausbildung absolviert, erhält ein Attest über die erlangten Fähigkeiten und im besten Fall eine Anstellung.
Schlechte Erfahrungen
Nicht alle Bäckereien haben gute Erfahrungen mit den Bäckerei-Gehilfen gemacht. Gleich zwei Flüchtlinge aus Eritrea haben die Ausbildung in einer Bäckerei in der Region See-Gaster nach wenigen Tagen abgebrochen. Der Grund: Die Arbeit sei körperlich zu anstrengend.
Der Präsident der St. Galler Gemeindepräsidenten, Beat Tinner, nimmt solche Rückschläge in Kauf. Wichtig sei, dass die Flüchtlinge nicht zu lange ohne Arbeit seien.
Gute Deutschkenntnisse vorausgesetzt
Die Ausbildung zum Bäckereigehilfen ist die dritte Ausbildung, welche die St. Galler Gemeindepräsidenten anbieten. Seit zwei Jahren werden Flüchtlinge zu Gastrogehilfen oder zu Betreuungshelfern in der Pflege ausgebildet.
Die Bilanz bei der Betreuungshelfer-Ausbildung ist durchzogen. Wegen mangelnder Deutschkenntnisse haben nur wenige Flüchtlinge eine feste Anstellung gefunden. Daraufhin hat der Ausbildungspartner, das Schweizerische Rote Kreuz, reagiert und den Sprachunterricht verstärkt.