In St. Gallen tobt seit Monaten ein Parkplatzstreit zwischen Bürgerlichen und Linken. Die einen wollen mehr Parkplätze in der Innenstadt, die anderen bekämpfen diese. Nun zeigt sich: Das neu eröffnete Parkhaus beim Bahnhof kämpft gegen eine schlechte Auslastung.
«Die Zahlen nehmen jeden Monat zu. Aber derzeit sind sie noch nicht da, wo wir sie gerne hätten», sagt Matthias Leuzinger, der Betriebsleiter der City Parking AG, die das Parkhaus betreibt. Das Problem sei, dass viele Autofahrer trotz intensiver Werbung das Parkhaus noch zu wenig wahrnehmen. Das Unternehmen überarbeitet nun das Konzept.
Für Bettina Surber, Präsidentin der städtischen SP, ist die Situation am Bahnhof ein Zeichen, dass es in der Nähe des St. Galler Zentrums genügend Parkplätze gibt. «Sonst wären die Bahnhof-Parkplätze ja immer belegt», sagt sie in der Sendung «Regionaljournal Ostschweiz» auf Radio SRF 1.
Dass die Bürgerlichen und die Pro-City-Vereinigung weiterhin auf ein zusätzliches Parkhaus in der Nähe des Marktplatzes drängen, ist für Surber deshalb unverständlich. Doch Andreas Dudli, Präsident der Stadt St. Galler FDP, relativiert. Das Bahnhof-Parkhaus sei für die Gäste der Innenstadt nicht wirklich zentral gelegen. «Wer mit zwei Einkaufstaschen unterwegs ist, ist froh über jeden Schritt, den er nicht machen muss.»
Gegner und Befürworter sprechen seit Ende Februar nicht mehr miteinander. Der Ball liegt nun wieder beim Stadtrat. Bis spätestens im Herbst muss er dem Parlament Lösungen für den Markplatz aufzeigen und auch darlegen, wie er die Parkplatzsituation im Zentrum angehen will.