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Ostschweiz St. Galler Erfahrungen zum Schulfach Medienbildung

Schweizweit wird im Moment über den Lehrplan 21 diskutiert. Ein Thema dabei ist auch die Medienbildung. Pädagogen oder Pro Juventute fordern ein fixes Fach dafür. In den Kantonen machen Schulen bereits erste Erfahrungen mit der Medienbildung, einer der Vorreiter ist der Kanton St. Gallen.

5. Klasse in Niederuzwil: Diesen Frühling gab es einen Fall von Cybermobbing – die Klassenlehrerin Stephanie Chiavi nahm das Thema deshalb gleich in den Unterricht über neue Medien auf. Der Kanton St. Gallen setzt so bereits seit dem Lehrplan von 1997 auf die Medienbildung. «Wir finden, die jungen Leute müssen diese Kompetenzen haben, spätestens wenn sie ins Berufsleben einsteigen. Deshalb ist das für uns ein Schwerpunktthema.», sagt Stefan Kölliker, St. Galler Bildungsdirektor.

Fixes Schulfach – ja oder nein?

Dass die Medienbildung in den St. Galler Schulen so funktioniert, ist umstritten. Der St. Galler PH-Professor Ralph Kugler will weiter gehen, ein fixes Fach einführen, denn der Status Quo reiche nicht: «Im Moment kommt es auf die Medienkompetenz der Lehrperson an: ist diese gut, funktioniert es und die Schüler werden medienkompetent. An einer anderen Schule funktioniert es nicht – das heisst, im Moment ist es einfach willkürlich, von Schule zu Schule unterschiedlich».

Sandro Wasserfallen, SVP-Kantonsrat und Sekundarlehrer in Necker SG hingegen findet, ein fixes Schulfach sei übertrieben: «Wir haben heute die Möglichkeit, das Thema in den verschiedensten Fächer zu integrieren, im Unterricht oder in einer speziellen Sonderwoche, mehr braucht es nicht. Ausserdem kann ich mir nicht vorstellen, dass das Thema genug Stoff hergibt für ein ganzes Jahr oder sogar für mehrere Jahre.»

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