Rund 600 Fälle und Anfragen hat die Fachstelle «In Via» des Kinderschutzzentrums St. Gallen im Jahr 2012 registriert. Ein Rekord. Vor drei Jahren waren es 150 Fälle weniger. Ein Grund für den Anstieg könnte sein, dass die Stelle bekannter geworden ist. André Baeriswyl, der Leiter der Fachstelle, sagt: «Hinter den Zahlen stehen Schicksale. Die sind mitunter nur schwer zu verarbeiten.»
Dass Kinder, welche psychische oder physische Gewalt erfahren haben, professionell betreut werden, sei enorm wichtig. Nur wenn alles aufgearbeitet werde, bleiben im Idealfall keine Narben in der Seele zurück, so Baeriswyl weiter. Die meisten Kinder werden dem Kinderschutzzentrum von den Behörden zugewiesen. Nur selten melden sich die Jugendlichen selber. Die Hemmschwelle sei noch immer gross. Das Kinderschutzzentrum St. Gallen arbeitet eng mit dem Ostschweizer Kinderspital zusammen. Dazu gehören die Fachstelle «In Via» und die Notunterkunft «Schlupfhus».