Der St. Galler Stadtrat will die veränderten Rahmenbedingungen im Energiemarkt berücksichtigen und den Stadtwerken mehr Kompetenzen übergeben. Statt langfristige Abnahmeverträge abschliessen zu können, muss heute Strom oder Gas über Energiebörsen eingekauft werden.
Es gehe zwar um ein trockenes Thema, aber dahinter stünden bedeutende Veränderungen im EU-Energiemarkt, sagt Stadtrat Fredy Brunner. Er Informierte über eine geplante Ergänzung der Gemeindeordnung, die dem obligatorischen Referendum untersteht.
Zusätzliche Kompetenzen für die Stadt
Kernpunkt der Vorlage sind zusätzliche Finanzkompetenzen, die den Handlungsspielraum für die Stadtwerke vergrössern sollen. Sie seien notwendig, um im heutigen Energiemarkt Nachteile gegenüber Aktiengesellschaften zu verhindern, sagte Brunner: Heute müssten an der Energiebörse mehrjährige Verträge in der Höhe von mehreren Millionen Franken abgeschlossen werden können.
Bei der Geschwindigkeit, mit der solche Geschäfte abgeschlossen werden müssten, könnten die Finanzkompetenzen von Bürgerschaft und Stadtparlament nicht mehr eingehalten werden. Sonst verlören die Stadtwerke einen bedeutenden Teil ihrer Kunden, hiess es an der Medienorientierung.