Am Standort Altenrhein sind es rund 60 von 960 Stellen, die über die nächsten drei Monate gestrichen werden. Dies teilt das Unternehmen mit. Es sind zu 90 Prozent Temporärstellen. 250 der 960 Stellen sind zeitlich befristet. Weitere Stellenreduktionen werden über natürliche Abgänge aufgefangen. Stadler Rail beschäftigt weltweit fast 5000 Mitarbeiter.
Die Schuldenkrise in Europa und die Währungsverwerfungen haben zu einem Rückgang der Aufträge geführt, begründet Stadler Rail die Massnahme.
Stadler Rail hatte in den vergangenen Monaten zwar mit Grossaufträgen von sich reden gemacht. So baut das Unternehmen beispielsweise für 350 Millionen Euro 24 Doppelstocktriebzüge für einen russischen Bahnbetreiber. Auch aus Ungarn kam eine grössere Bestellung. In die Westschweiz liefert Stadler Rail ebenfalls Zugkompositionen für 231,5 Millionen Franken.
Konsequenzen bereits im Herbst
Doch diese Bestellungen vermögen die Auftragslage insgesamt nicht zu verbessern. Bereits im vergangenen Herbst machte Stadler Rail auf die schwierige Lage aufmerksam. Die Rezession in den wichtigsten Absatzmärkten und der starke Franken seien eine ernst zu nehmende Herausforderung.
Der Unternehmenschef Peter Spuhler ist darum nach 13 Jahren als Nationalrat zurückgetreten. Er wolle sich ganz der Stadler Rail widmen können. Das Wohl seiner Mitarbeitenden liege ihm sehr am Herzen, schrieb der damalige SVP-Nationalrat damals.
Stadler Rail erwirtschaftete im vergangenen Geschäftsjahr rund 2,2 Mrd. Franken Umsatz. Weitere Angaben wird das Unternehmen im Juni machen. Gewinnzahlen veröffentlicht das Familienunternehmen aber nicht. Stadler Rail ist zu 90 Prozent in Familienbesitz und nicht an der Börse kotiert.