Walter Grob sei im vergangenen Jahr als Privatperson mit einem Vermächtnis bedacht worden. Dabei habe er sich «aus Sicht von Geschäftsprüfungskommission und Gemeinderat nicht angemessen verhalten», schreibt die Gemeinde Teufen. Er habe nicht offen informiert und verschiedene seiner Funktionen nicht klar voneinander abgegrenzt.
Der 62-Jährige zieht nun die Konsequenzen und tritt per Ende Mai als Gemeindepräsident von Teufen zurück. Zudem verzichtet er auf die Erbschaft. Die Vizepräsidentin übernimmt seine Aufgaben bis ein neues Gemeindeoberhaupt gewählt ist.
Mangelnde Kommunikation und Führungsschwäche
Vize-Gemeindepräsidentin Ursula von Burg-Hess erklärt gegenüber der Sendung «Regionaljournal Ostschweiz», dass die mangelnde Kommunikation von Walter Grob zum Vertrauensbruch geführt habe. So habe er es unterlassen, den Gemeinderat vollumfänglich über seinen Erbschaftsanteil und den Interessenkonflikt zu informieren. Auch bei der Entschädigungsaffäre wurde Walter Grob diese Schwäche vorgeworfen.
Jetzt sei es an der Zeit, dass eine Person aus der Wirtschaft in Teufen das Ruder übernehme, sagt SVP-Alt-Kantonsrat Christian Meng. Die SVP kritisierte schon seit geraumer Zeit die Führungsschwäche von Walter Grob.
Teufen kommt nicht zur Ruhe
Walter Grob steht seit 2010 an der Spitze von Teufen. Seither war die Gemeinde immer wieder in den Schlagzeilen. Ein finanzielles Debakel beim Neubau des Schiesssportzentrums und die sogenannte Entschädigungsaffäre brachten Grob bereits Kritik.