Der Thurgauer Regierungsrat will die Separatsammlung von Kunststoffen aus Haushalten nicht im Gesetz über die Abfallbewirtschaftung vorschreiben. «Die Zeit ist noch nicht reif. Wir werden die Entwicklung aber im Auge behalten», sagte Regierungsrätin Carmen Haag bei der Diskussion über den Vorstoss «Kunststoff recyclen» von Toni Kappeler (GP, Münchwilen).
«Ich kann Ihnen beweisen, dass es ökologisch und ökonomisch ist», sagte Kappeler, Präsident von Pro Natura Thurgau, und zeigte im Grossen Rat einen prallen Sack mit Kunststoffabfällen vor.
In Amlikon-Bissegg und Affeltrangen laufe ein Pilotprojekt für das Sammeln von Kunststoffen. In den Gemeinden können die Einwohner Gebührensäcke für Kunststoff-Abfälle kaufen. Einmal im Monat werden die Säcke von einem Unternehmen der Region an den Sammelpunkten für Kehricht abgeholt und der Wiederverwertung zugeführt.
Die Erfahrungen seien gut. Dank der getrennten Sammlung sparten die Haushaltungen Geld, rechnete Kappeler vor. Die von den Gemeinden verkauften 60-Liter-Sammelsäcke für die meist voluminösen Kunststoffabfälle kosteten einen Franken weniger als gleichgrosse Kehrichtsäcke.
Grundsätzlich eine gute Idee, aber...
Viele Redner äusserten sich im Grundsatz positiv zur Idee. Allerdings sei die Wiederverwertung von Plastik noch zu wenig ausgereift. Ausserdem reiche es aus, wenn die Grossverteiler den Plastikabfall entgegen nehmen würden, so die Gegner des Vorstosses.
Fazit: Das Plastik-Recycling mache zwar Sinn. Vorschreiben wollte es der Kantonsrat aber nicht.