SVP-Kantonsrat Max Brunner kritisierte vor allem die hohen Kosten, welche die KESB durch ihre Anordnungen den Gemeinden verursachten. Es sei stossend, dass der Grundsatz «wer zahlt, befiehlt» hier nicht gelte. Die SVP wolle dies ändern und werde einen Vorstoss einreichen, sagte Hermann Lei. Die Gemeinden sollten nicht nur eine Anhörungsmöglichkeit, sondern ein Mitspracherecht haben.
Die Frage sei, ob schutzbedürftige Kinder und Erwachsene besser geschützt und betreut seien, weil sie nach Einführung der KESB nicht mehr von Laien, sondern von Fachleuten begleitet würden, sagte Max Vögeli (FDP), Gemeindepräsident von Weinfelden. Es brauche kreative Lösungsansätze, keine sture Paragraphenreiterei. Es sei nicht einzusehen, weshalb Gemeinden bei wichtigen Entscheiden nicht mitreden dürften.
Die KESB im Thurgau hätten in den ersten zwei Jahren gut gearbeitet und seien lernfähig, sagte Justizdirektor Claudius Graf-Schelling. «Vergessen Sie nicht: Auch richtige Entscheide können in einer Tragödie enden», ermahnte Graf.