Es kam anders, als sich das viele Fans des FC St. Gallen gewünscht hatten. Tranquillo Barnetta wechselte nicht zurück in die Heimat, sondern hängte nach der Bundesliga das nächste Abenteuer an: Ab in die USA, in das fussballerische Niemandsland.
«Es war mit ein Grund für meinen Wechsel», erzählt Tranquillo Barnetta im Gespräch. Er habe in einem Land spielen wollen, in dem die Medienpräsenz des Fussballs nicht mehr gleich gross sei wie in Deutschland oder der Schweiz. «Hier werde ich auf der Strasse nicht erkannt und kann somit auch besser abschalten.»
Die Euphorie in den Stadien sei aber gross. «Die Stimmung ist ganz anders als in Europa. Wir haben keine Krawalle, Ultras gibt es praktisch keine, die Gästefans sitzen gleich neben den Heimfans und ich war noch nie in einem Stadion, in dem die Fans gepfiffen haben.»
Hier gilt: Achtung, fertig, los! Und alle rennen los.
Auch das Niveau auf dem Platz unterscheide sich. «Hier gilt mehr: Achtung, fertig, los! Und alle rennen los. Die Taktik ist nicht so ausgeprägt wie in Europa.» Diese Spielweise sei sehr intensiv. Sein Team versuche deshalb, vermehrt taktisch zu spielen, um die Kräfte zu schonen.
Barnettas Vertrag bei den Philadelphia Union läuft noch bis Ende 2016. Was kommt danach? Im Sommer will er sich überlegen, was er nach seinem USA-Abenteuer machen wolle. «Bleibe ich, mache ich nochmals etwas anderes oder komme ich zurück?» Die Antwort lässt Barnetta noch offen.