Der Unia liegen Abrechnungen vor, welche beweisen, dass das private Spitex-Unternehmen lifepoint GmbH aus Rapperswil-Jona einer Betreuerin leidiglich einen Stundenlohn von 13.35 Franken bezahle. Das sei über fünf Franken weniger, als der Normalarbeitsvertrag Hauswirtschaft des Bundes vorschreibe, teilte die
Gewerkschaft Unia am Freitag mit. Bei der Anmeldung der Betreuerinnen bei den St. Galler Behörden habe die Firma Verträge vorgelegt, welche viel höhere Monatslöhne auswiesen, heisst es weiter. Von diesen Verträgen hätten die Betroffenen keine Kenntnisse. Die Arbeitgeberin schulde den beiden betroffenen Frauen nebst den Löhnen mehrere hundert Überstunden und Entschädigungen für Pikett und Bereitschaftsdienst. «Insgesamt belaufen sich die Forderungen auf über 50'000 Franken», heisst es im Communiqué der Gewerkschaft.
Firma weist Vorwürfe zurück
Angela Zmorski, Geschäftsführerin der lifepoint GmbH, sagte auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda: «Ich weise sämtliche Vorwürfe der Unia zurück. Diese sind haltlos.» Als kleines privates Spitex-Unternehmen mit zehn Angestellten unterstehe sie dem Basisvertrag des Verbandes Associiation Spitex privée Suisse (ASPS). Als sozial eingestellte Arbeitgeberin habe sie den beiden Frauen aus Rumänien eine Chance geben wollen, in der Schweiz arbeiten zu können, sagte Zmorski. Die beiden Betroffenen wollten sich an ihr bereichern.
Zmorski sagte weiter, sie sei gesprächsbereit und werde sich am kommenden
Ich weise sämtliche Vorwürfe der Unia zurück. Diese sind haltlos.
Montag mit den Vertretern der Gewerkschaft treffen. «Wenn wir uns nicht einigen, wird der Fall wohl vom Arbeitsgericht entschieden werden müssen», sagte Zmorski, welche das private Spitex-Unternehmen seit fünf Jahren führt.
Gewerkschaft droht mit Klage
Wie Darius Eigenmann, Gewerkschaftssekretär Pflege und Betreuung auf Anfrage sagte, wird die Unia auf der sofortigen Bezahlung der ausstehenden Löhne, Zulagen und Entschädigungen beharren. «Andernfalls prüfen wir eine Klage und erstatten allenfalls auch Strafanzeige», sagte Eigenmann. Zudem werde die Unia beim kantonalen Arbeitsamt und der Tripartiten Kommission wegen Verstosses gegen die flankierenden Massnahmen intervenieren.