Bisher galt die Stadt St. Gallen nicht als besonders velo-freundlich. Doch das soll sich ändern: Die Stadt hat die Planung für eine sogenannte Velobahn begonnen. Sie soll quer durch die Stadt führen, vom Stephanshorn im Osten bis zum Bahnhof Winkeln im Westen.
Die genaue Route steht noch nicht fest, die Kosten könnten jedoch gegen 100 Mio. Franken betragen. Für SP-Parlamentarierin Doris Königer wäre das Geld für schneller und sicherere Veloverbindungen gut ausgegeben.
FDP-Fraktionschef Roger Dornier zweifelt dagegen daran, dass die Stadt solche Ausgaben alleine tragen könnte. Geplant ist allerdings, dass sich der Bund im Rahmen des Agglomerationsprogramms daran beteiligt.
Im Ausland gibt es bereits sogenannte Velobahnen, die analog zur Autobahn den Velofahrern ein möglichst ungehindertes Vorkommen erlauben und auch genug breit zum Überholen sind. In der Schweiz denken mehrere Städte über solche Velo-Verbindungen nach – die Stadt St. Gallen gehört also zu den Pionieren.
Streckenführung der Velobahn noch ungewiss
In rund drei Monaten will St. Gallen einen ersten Vorschlag für die Streckenführung präsentieren, wie Stefan Pfiffner sagt, Leiter Verkehrsplanung der Stadt St. Gallen. Im Osten dürfte die Velobahn grösstenteils entlang dem heutigen Veloweg gehen, also auf einer kleineren Strasse, parallel zur Hauptachse der Rorschacherstrasse.
Im Westen ist die Entscheidung noch nicht gefallen. Dort stehen noch mehrere Varianten zur Diskussion: Entlang der Oberstrasse, im Gebiet der Empa oder entlang der Bahnlinie.
Nach dem Entscheid über die Route muss die Stadt die Kosten schätzen, ein Projekt erarbeiten und dem Parlament eine Vorlage präsentieren. Mit einer Eröffnung der Velobahn ist deshalb kaum vor 2020 zu rechnen.