Im Lehrplan 21 wird geregelt, welche schulischen Kompetenzen Kinder in welcher Schulstufe lernen sollen. Freddy Noser, der Präsident des Schulleiterverbandes des Kantons St. Gallen, sieht beispielsweise Probleme bei der Informatik. Hier brauche es klare Schwerpunkte und Richtlinien, denn im Moment sei alles noch sehr offen formuliert.
Einmal mehr dreht sich die Diskussion auch um die musischen und handwerklichen Fächer. Deren Wichtigkeit betont neben Freddy Noser auch Anne Varenne, die Präsidentin des Dachverbandes der Thurgauer Lehrerinnen und Lehrer. Sie sieht eine Möglichkeit darin, die zweite Fremdsprache erst in der Sekundarstufe zu unterrichten und so in der Primarstufe mehr Zeit zu gewinnen für die genannten Fächer.
Eine Kritik, die neben den Thurgauer auch die Bündner Lehrer am Lehrplan 21 äussern, ist das Fehlen einer Stundentafel. Diese würde regeln, wie viele Lektionen für ein Fach eingesetzt werden. Im Moment enthält der Lehrplan aber nur Angaben zu den Lernzielen und nicht wie viele Lektionen dafür eingesetzt werden sollen.
Der Lehrplan 21 wurde von der Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) ausgearbeitet. Die Thurgauer Regierungsrätin Monika Knill ist Mitglied der EDK. Sie sagt gegenüber der Sendung «Regionaljournal Ostschweiz» von Radio SRF1, eine Stundentafel sei nicht sinnvoll. Die EDK wolle den Kantonen bewusst Freiheiten lassen, ihre Lektionen selber zu verteilen und gestalten.
Bis Ende Jahr senden alle Deutschschweizer Kantone ihre Vorschläge an die EDK. Der neue Lehrplan soll im Herbst 2014 in Kraft treten.