In der psychiatrischen Klinik Münsterlingen lagern im Archiv tausende von Zeichnungen, Bilder und Objekte, die im Lauf therapeutischer Prozesse entstanden sind. In der neuen Ausstellung «Kunst oder was?» wird eine Auswahl aus dieser bis anhin noch nie gezeigten Bilderwelt vorgestellt. Museumsdirektor Markus Landert: «Werke von Menschen, die mit psychischen Störungen zu kämpfen haben, machen immer besonders betroffen. Die Emotionalität ist fast körperlich spürbar.»
Besucher müssen selber entscheiden
Allerdings ist längst nicht jedes Bild, das während einer Therapie entsteht, ein Kunstwerk. Museumsdirektor Markus Landert: «Ob ein Bild oder eine Skulptur ein Kunstwerk ist, muss jeder Besucher für sich entscheiden. » Die Ausstellung im Thurgauer Kunstmuseum in der Kartause Ittingen erforscht die Beziehung zwischen Kunst und Therapie und fragt danach, ob die besondere Emotionalität, die Menschen in der Psychiatrie oft bestimmt, ausreicht, um aus einer Zeichnung ein Kunstwerk zu machen.