In den letzten Jahren haben sich viele Gemeinden und Firmen Defibrillatoren angeschafft. Das Ziel: Im Notfall ein Menschenleben retten. Allerdings gibt es bis heute keine offiziellen Daten, wie oft solche Geräte zum Einsatz kommen und ob Ersthelfer damit wirklich erfolgreich sind.
Joseph Osterwalder, Chefarzt der Zentralen Notfallaufnahme am Kantonsspital St. Gallen wünscht sich darum Verbesserungen. Unter anderem geht es ihm um die professionelle Auswertung, nachdem ein Gerät zum Einsatz gekommen ist.
Auch die hohe Zahl der Defibrillatoren im öffentlichen Raum stellt Osterwalder in Frage, zumal 85 Prozent aller Herzkreislauf-Störungen zu Hause auftreten würden. Er weist auch darauf hin, dass lebensrettende Massnahmen in der Bevölkerung an Stellenwert verloren hätten. Nur wenige Menschen seien noch bereit, ihr Wissen jährlich aufzufrischen.
Nie zu viele Geräte
Anderer Meinung ist Markus Hebeisen, Geschäftsführer der Firma First Responder, die unter anderem Kurse für die korrekte Anwendung von Defibrillatoren durchführt. Laut Hebeisen ist das Interesse an Nothilfe-Kursen durchaus vorhanden. Auch könne es an öffentlichen Orten nie zu viele Geräte geben, schliesslich gehe es letztlich um Menschenleben.
Für ältere Generation
Zur Platzierung von öffentlichen Defibrillatoren schlägt die Organisation «Swiss Resuscitation Council» Orte vor, an denen sich mindestens 250 über 50 Jahre alte Personen während mehr als 16 Stunden pro Tag aufhalten - oder an denen sich in den vergangenen zwei Jahren mindestens ein Herzstillstand ereignet hat.
SRF1, Regionaljournal Ostschweiz, 17.30 Uhr