Markus Glatz führt die 80 Mitarbeiter seines Familienunternehmens, der Glatz AG, in vierter Generation. Die Sonnenschirmfabrik existiert seit 1895. Pro Jahr produziert die Thurgauer Firma zwischen 100'000 und 120'000 Sonnenschirme und erwirtschaftet bis zu 40 Millionen Franken Umsatz. Das Geschäft mit Sonnenschirmen aber ist stark wetterabhängig.
Erst wenn die Sonne vom Himmel brenne, werden Sonnenschirme angefordert, sagt Markus Glatz: «Der Juni war dermassen verregnet. Dieses Manko können wir leider nicht mehr aufholen.» Dank der guten vergangen Jahre aber könne man auch einen durchzogenen Geschäftsgang wie in diesem Sommer abfedern.
Promis im Thurgauer Schatten
Das Familienunternehmen hat sich auf massgeschneiderte Sonnenschirme für Private und Gastronomen spezialisiert. Stolz erzählt der Patron aus dem Nähkästchen: So sollen auch Stars wie Tina Turner, Gérard Dépardieu und viele andere Prominente einen Schattenspender aus dem Thurgau in ihren Gärten stehen haben: «Der Sultan von Brunei hat einen, Arnold Schwarzenegger hat sogar einen Grossschirm von uns und der ehemalige Staatspräsident Frankreichs, Nicolas Sarkozy, hat sogar zwei Sonnenschirme aus unserem Haus in seinem Garten.»
Dank Erfindungen noch auf dem Markt
70 Prozent der Sonnenschirme werden nach Europa exportiert. Die meisten Abnehmer sind Private. Aber auch Hotels und Restaurants setzen auf die Schirme aus dem Thurgau. Die Firma habe 15 laufende Patente für Neuerungen und Entwicklungen, erklärt CEO Markus Glatz und erwähnt den Grossschirm mit neun Metern Durchmesser. Hier habe man lange an einer Lösung getüftelt: «Damit der Beizer nicht alle Tische und Stühle wegräumen muss, wenn er einen Grossschirm öffnet oder schliesst, haben wir einen gegenläufigen Schirm entwickelt.»
Der günstigste Sonnenschirm aus dem Thurgau kostet 50 Franken, der teuerste 10'000 Franken. Solche Luxusschirme sind dann aber natürlich Spezialanfertigungen.
SRF1, Regionaljournal Ostschweiz, 17:30 Uhr