Vor rund einem Jahr gab die Geo-Energie Suisse AG bekannt, dass sie ein Pilotprojekt in Etzwilen in der Gemeinde Wagenhausen plant. Anders als beim geplanten Geothermie-Kraftwerk in St. Gallen soll in Etzwilen nicht Heisswasser aus der Tiefe an die Oberfläche gefördert werden. Vielmehr soll nach dem «Multi-Riss-System» Wasser von der Oberfläche durch Bohrlöcher in das Gestein gepresst und danach als Heisswasser wieder an die Erdoberfläche geführt werden.
Das Verfahren baut auf jenem auf, welches in Basel vor einigen Jahren zu Erdbeben führte. Andrea Paoli vom Thurgauer Amt für Energie betont allerdings, dass die Projekte nicht vergleichbar seien.
«In Basel hat man ein grosses Fracking gemacht. Nun macht man viele kleine Fracking-Kammern», sagt Paoli in der Sendung «Regionaljournal Ostschweiz» von Radio SRF1.
«Erschütterungen sind unvermeidbar»
Unbestritten ist, dass es zu Erschütterungen kommen wird. Paoli glaubt aber fest daran, dass diese im Rahmen der täglichen normalen Erschütterungen in der Schweiz sind.
Das überzeugt die Anwohner nicht. Sie haben eine Petition lanciert, welche einen Projektstopp fordert, bis die gesetzlichen Grundlagen klar sind. So fordert Sprecher Ueli Küng unter anderem, dass die Versicherungsdeckung genügend geregelt sein muss.
Dieses Verfahren sei nicht erprobt, heisst es in der Petition. Seit den Bohrungen in Basel und St. Gallen sei bekannt, dass unkontrollierbare Risiken bestehen könnten. Die Petition richtet sich an den Thurgauer Regierungsrat, den Thurgauer Grossen Rat sowie den Gemeinderat von Wagenhausen.