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Ostschweiz «Wir sehen keinen Grund, unser System anzupassen»

Der Unterricht in der zweiten Landessprache soll bereits in der Primarschule beginnen. Das will der Bundesrat im Sprachengesetz verankern. Ostschweizer Bildungsdirektoren kritisieren diese Einmischung.

2004 haben sich die Kantone auf eine Sprachenstrategie geeinigt. Diese wurde aber bis heute nicht umgesetzt. Der Bundesrat stellt nun drei Varianten in den Raum, mit denen der Sprachenunterricht schweizweit harmonisiert werden könnte. Der Unterricht in der zweiten Landessprache soll dabei bereits in der Primarschule beginnen.

Bei den Ostschweizer Bildungsdirektoren kommt diese Vorgabe schlecht an. «Ich bin sehr überrascht über den Entscheid. Alle Kantone sind sehr bestrebt, die zweite Landessprache im Volksschulunterricht zu integrieren.

Das ist auch in Appenzell Innerrhoden der Fall. Wir sehen deshalb keinen Grund, unser System anzupassen», sagt Roland Inauen, Bildungsdirektor des Kantons Appenzell Innerrhoden, wo Frühfranzösisch ab Sekundarschule unterrichtet wird, Englisch seit 2001 bereits ab der 3. Klasse.

Im Kanton Thurgau wird das Frühfranzösisch auf das Schuljahr 2017/18 hin abgeschafft. Das hat das Kantonsparlament entschieden. Auch im Thurgau werden deshalb die Varianten des Bundesrates als Einmischung empfunden. «Mit diesem Schritt greift der Bund unverhältnismässig in die Bildungshoheit der Kantone und in unser föderales Staatssystem ein», heisst es in einer Stellungnahme des Kantons.

Kritik an Bundesrat

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