Cedric Mandelli leistet seinen Zivildienst seit bald zwei Monaten in der Primarschule Egnach. Der 22-jährige Gerätebauer aus dem Thurgau betreut die Schüler beispielsweise während Gruppenarbeiten. «Ich schaue, dass die Kinder auch arbeiten und nicht sonst etwas machen», sagt der junge Mann. «Auch will ich der Lehrperson Hilfe leisten und sie so entlasten.»
Bis heute beschränkt erlaubt Audio «Zusätzliche Unterstützung in den Klassenzimmern (09.05.2015)» abspielen.
Zivildienstleistende wie Cedric Mandelli entlasten die Lehrer bereits in einigen Schulhäusern der Schweiz. Erlaubt ist das bisher allerdings nur dort, wo Sonderschüler in die Regelklasse integriert sind. So wie in Egnach.
Kein Ersatz für die Lehrperson
Schulleiter Urs Oberholzer versteht deshalb auch die in der gestrigen Nationalratsdebatte geäusserte Kritik nicht, dass man mit den Zivildienstleistenden eine billige Lösung für den Lehrermangel schaffe.
Ein Zivi soll eine Lehrerin oder einen Lehrer nicht ersetzen, heisst es auch beim Schweizer Schulleiterverband, wie dessen Präsident Bernard Gertsch erklärt: «Die Aufgaben an der Volksschule werden für die Lehrpersonen immer komplexer und anspruchsvoller.
Und da ist es sehr gut, wenn zusätzliche Unterstützungen in die Klassenzimmer kommen könnten.»
Lehrerin möchte Hilfe nicht mehr missen
In Egnach beschäftigt die Primarschule seit über zwei Jahren regelmässig Zivildienstleistende. Dies zur Freude der unterstützten Lehrerinnen und Lehrer. Die 30-jährige Lehrerin Petra Schai zum Beispiel will die Hilfe von Zivis nicht mehr missen. Vor allem wenn man jung im Beruf sei und mit einem Mehrklassensystem arbeite, dann sei das eine grosse Aufgabe, stellt sie fest. Und nennt ein Beispiel, wo sie um Hilfe froh ist: «Man ist ständig beschäftigt mit Kopieren. Und wenn man solche Aufgaben abgeben kann, ist das schon eine grosse Unterstützung.»