Schon vor 23 Jahren haben die Zürcher Katholiken gefordert, dass sie sich von Chur lösen können. Der Anstoss dazu gab die Schweizerische Bischofskonferenz selber. Schon 1977 hat sie dazu aufgerufen, die Bistümer in der Schweiz neu einzuteilen.
Bistum Chur nimmt keine Stellung
Allerdings wurde diese Idee nie in die Tat umgesetzt. Haupthindernis ist nicht ein innerkirchliches, sonder ein staatsrechtliches: es gibt Verträge zwischen den einzelnen Kantonen und Rom, welche bei einer Neueinteilung der Bistümer aufwendig angepasst werden müssen.
Das hat aber die Zürcher nicht davon abgehalten, wieder einen Anlauf zu nehmen und beim Bistum Chur anzuklopfen. Dort gibt man sich zugeknöpft. Der Mediensprecher Guiseppe Gracia will keine Stellung dazu nehmen. Es handle sich nicht um ein Gesuch der Zürcher, sondern um eine Bitte an den Churer Bischof um ein Gespräch. Erst wenn dieses stattgefunden haben, wolle man informieren.
Vom Bistum Basel zum Bistum St. Gallen
Bei einer Neueinteilung der Bistümer in der Schweiz bekäme St. Gallen voraussichtlich Zuwachs von den Thurgauer Katholiken. Diese sind im Moment dem Bistum Basel zugeteilt. In St. Gallen sei man offen für Neues, sagt der Kanzler Claudius Luterbacher gegenüber der Sendung «Regionaljournal Ostschweiz» von Radio SRF1. Auch wenn dieses Thema nicht erste Priorität habe, so müsse man sich längerfristig sicher damit auseinandersetzen.
Die Thurgauer Katholiken selber haben sich darüber noch gar keine Gedanken gemacht. Das werde aber an den nächsten Sitzungen nachgeholt, sagte Peter Hungerbühler, Präsident der Thurgauer Landeskirche auf Anfrage.