Am Tag nach dem Nein zur Expo 2027 ist die Enttäuschung bei den Verantwortlichen aus der Politik gross - auch bei der Industrie- und Handelskammer St. Gallen Appenzell. Trotzdem hofft deren Präsident Kurt Weigelt auf eine positive Zukunft.
Wir müssen mit einzelnen Projekten den Ostschweizer Spirit aufbauen und nicht mit einer grossen Vision, die erst in zehn oder fünfzehn Jahren zum Fliegen kommt.
Die Landesausstellung in der bekannten Form sei vorbei, nicht mehr zeitgemäss, aber einzelne Projekte müssten weiterverfolgt werden, so Weigelt gegenüber der Sendung «Regionaljournal Ostschweiz» auf SRF 1.
«Wenn nicht jetzt, vielleicht in ein paar Jahren»
Unternehmer und Thurgauer FDP-Nationalrat Hermann Hess zeigt sich am Tag nach der Abstimmung enttäuscht über den Ausgang. Am Modell Landesausstellung will er aber festhalten. «Wir brauchen alle 25 Jahre einen Anlass um zu reden, nachzudenken und Ideen zu skizzieren. «Wenn nicht jetzt, vielleicht in ein paar Jahren», so Hermann Hess.
Wir brauchen alle 25 Jahre einen Anlass um zu reden, nachzudenken und Ideen zu skizzieren.
Solch positive Gedanken wie Hermann Hess wagen am Tag danach längst nicht alle. Die Thurgauer Nationalrätin Verena Herzog, welche die Expo 2027 ursprünglich angestossen hat, sagt: «Es hat nicht sollen sein.»
Verena Herzog ist Co-Präsidentin des Vereins Expo Ostschweiz. Wie es mit diesem Verein weitergeht, ob er sich auflöst oder eben, so wie sich das Kurt Weigelt von der IHK St. Gallen Appenzell vorstellt, einzelne Ideen aufgreift, das wird in den nächsten Tagen entschieden.
Auch Bern ist überrascht
Der Expo-Botschafter des Seco, Eric Jakob, wurde vom Ostschweizer Entscheid überrascht. Man sei mit den Behörden in der Region in ständigem Kontakt gewesen und guter Dinge in diesen Abstimmungssonntag gegangen.
Vom deutlichen Nein sei er überrascht worden. Es hätte offensichtlich einen Graben zwischen den Behörden und dem Volk gegeben, meint Eric Jacob. Noch sei die Expo-Idee abstrakt gewesen und es sei sehr schwer, sich für etwas Abstraktes zu begeistern.