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Ostschweizer Fachhochschule Kurz vor dem Startschuss kommt die Bevölkerung zu Wort

Im Kanton St. Gallen werden drei Fachhochschulen unter einem gemeinsamen Dach mit neuem Namen und Logo zusammengeschlossen. Für den Abschluss eines jahrelangen Prozesses bräuchte es aber am 17. November ein Ja an der Urne.

Ausschlaggebend für die neue Fachhochschule ist eine Gesetzesänderung auf Bundesebene. Diese macht einen Verbund von autonomen Fachhochschulen unmöglich, wie das bis anhin in der Ostschweiz der Fall war. Oder anders formuliert, würde der Bund ab 2022 dafür einfach keine finanziellen Mittel sprechen. «Wir sind auch mit diesem Zusammenschluss eine eher kleine Fachhochschule», sagt Bildungsdirektor Stefan Kölliker. «Wir können aber Synergien nutzen und allenfalls sogar das Angebot erweitern.»

Jahrelange Planung fast fertig

Seit Jahren plant der Kanton St. Gallen deshalb eine neue Fachhochschule bestehend aus den heutigen Hochschulen HSR (Rapperswil), FHS (St. Gallen) und NTB (Buchs). Ost - Ostschweizer Fachhochschule soll das neue Gebilde heissen. Getragen wird die Fachhochschule von den Kantonen St. Gallen, Glarus, Schwyz, Thurgau und beiden Appenzell und dem Fürstentum Liechtenstein. Weil für St. Gallen als Standortkanton jährliche Mehrkosten von 3,3 Millionen Franken entstehen, muss die Stimmbevölkerung darüber abstimmen.

Es ist etwas unangenehm, dass wir schon an der Ost arbeiten, bevor die Abstimmung ist.
Autor: Stefan Kölliker Bildungsdirektor St. Gallen

Die Vorbereitungen für die neue Fachhochschule sind aber im vollen Gange. Vertreter für den Hochschulrat sind gewählt, sie nehmen im Januar ihre Arbeit auf. Der Rektor ist gewählt und seit Anfang Oktober offiziell angestellt. Fast wöchentlich werden Namen von weiteren Führungspersonen bekannt gegeben. «Es ist etwas unangenehm, dass wir schon an der Ost arbeiten, bevor die Abstimmung ist, leider ging es nicht anders», sagt Stefan Kölliker.

Abstimmung ist Formsache

Die Abstimmung in mitten dieser Prozesse klingt nach reiner Formsache. Und das dürfte sie auch sein. Im Parlament ist die Vorlage ohne Gegenstimme angenommen worden. Weder eine der grossen Parteien noch ein Gegenkomitee stellen sich gegen einen Beitritt von St. Gallen zur Ost.

Falls es entgegen aller Vorzeichen ein Nein geben sollte, wäre das eine prekäre Situation für die Fachhochschulen in St. Gallen. Sie müssten versuchen, sich einzeln zu akkreditieren. «Das wäre eine desolate Situation», sagt Bildungsdirektor Stefan Kölliker.

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