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Bild 1 von 4. Das Auto der Zukunft hat Radarsensoren, die 360 Grad ums Auto schauen sowie Kameras, die die Umgebung aufnehmen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 4. Axel Gern leitet die Forschung zum autonomen Fahren von Mercedes Benz in Kalifornien: «Heute fahren wir im Wesentlichen bei gutem Wetter. Wenn es nun Mal stark regnet oder schneit, dann brechen diese Sensor-Systeme heute schnell ein. Das müssen wir noch sauber rausentwickeln.». Bildquelle: SRF / Priscilla Imboden.
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Bild 3 von 4. Francesco Borelli, Assistenzprofessor an der Universität Berkeley erforscht die Interaktion zwischen Mensch und Maschine: «Wie übergeben die Menschen die Kontrolle dem Fahrzeug und wie nehmen sie sie wieder zurück? Das ist noch nicht weit entwickelt und muss reibungslos und sicher erfolgen.». Bildquelle: SRF / Priscilla Imboden.
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Bild 4 von 4. Randy Iwasaki, Direktor der Transitbehörde der Region Contra Costa, sagt, Carsharing mit einer kleineren Flotte, die ständig fährt und dazu noch sauber mit Elektromotoren, würde viel Platz sparen. Bildquelle: SRF / Priscilla Imboden.
Ein riesiger Mercedes-Stern dreht sich um seine eigene Achse, vor einem Glasgebäude in Sunnyvale südlich von San Francisco. Davor steht ein schwarzes Auto. «Das ist eine S-Klasse. Wir nennen sie 'Sandy'». Unsere Kollegen von der Kommunikation nennen sie «S-500 intelligent drive», lacht Axel Gern.
Gern leitet die Forschung zum autonomen Fahren von Mercedes Benz in Kalifornien. Seine Abteilung tüftelt an der Technologie, mit der sich dieses Auto selber steuern kann. Ein Prototyp hat bereits die Strecke zwischen Mannheim und Pforzheim eigenständig zurückgelegt – just die gleiche Strecke, die Berta Benz anno 1888 fuhr, um zu beweisen, dass die «pferdelose Kutsche» fahrtauglich war.
Die Umgebung scannen
Das Auto der Zukunft hat Radarsensoren, die 360 Grad ums Auto schauen sowie Kameras, die die Umgebung rundum aufnehmen. Die Bilder werden mit Karten verglichen. So lokalisiert sich das Fahrzeug.
Und das Auto schaut mit Laserscanner in Kreuzungen hinein: Bereits verfügen Mercedes-Autos über Selbstfahrfunktionen für die Autobahn, können innerorts autonom bremsen und im Stau Distanz halten.
Bis sie im komplizierten Stadtverkehr selber navigieren können, wird es aber noch eine Weile dauern, sagt Gern: «Heute fahren wir im Wesentlichen bei gutem Wetter. Wenn es nun Mal stark regnet oder schneit, dann brechen diese Sensorsysteme heute schnell ein. Das müssen wir noch sauber rausentwickeln.»
Softwarefirmen werden zu Autofirmen
Daimler eröffnete vor zwanzig Jahren als erste Autofirma im Silicon Valley eine Forschungsniederlassung. Heute testen auch Ford, Honda, Nissan, BMW und Tesla selbstfahrende Autos auf den Strassen Kaliforniens. Mit Google steigt eine Softwarefirma ins Geschäft ein und es wird gemunkelt, dass auch Apple einen eigenen «iCar» lancieren will. Softwarefirmen beginnen, Autos zu bauen und Autofirmen schreiben Software. Die Zukunft der Autobranche liegt im Silicon Valley.
Namhafte Universitäten der Region lassen sich einspannen. An der Universität Berkeley erforschen die Wissenschaftler in Zusammenarbeit mit Hyundai die Interaktion zwischen Mensch und Maschine. Francesco Borelli, Assistenzprofessor und Co-Leiter des Zentrums erklärt. «Wie übergeben die Menschen die Kontrolle dem Fahrzeug und wie nehmen sie sie wieder zurück? Das ist noch nicht weit entwickelt und muss reibungslos und sicher erfolgen.»
Die Testautos sind mit Sensoren und Kameras ausgerüstet, die den Fahrer oder die Fahrerin beobachten. Künstlich intelligente Software lässt das Auto den Fahrstil seines Lenkers erkennen und übernehmen. «Eine weitere Ebene sind Befehle mit der Stimme wie: Fahr mich zum Café oder überhole das Auto vor mir. Dazu braucht es kein Steuerrad und kein Bremspedal mehr. Da genügt ein Bildschirm oder eine Steuerung wie bei Videospielen.»
Saubere Luft und mehr Platz
Die Automobile der Zukunft werden die gesamte Automobilität verändern. Nicht nur wegen der Entwicklung von selbstfahrenden Autos. Carsharing sowie Taxidienste wie Uber und Lyft weisen in eine Zukunft, in der der Autobesitz überflüssig geworden ist. Wer irgendwohin fahren will, ruft per App ein Auto und wird abgeholt.
Randy Iwasaki leitete früher die kalifornische Verkehrsbehörde Caltrans. Heute ist er Direktor der regionalen Transitbehörde der Region Contra Costa nördlich von San Francisco. «Immer mehr Leute wollen kein Auto mehr besitzen. Die Technologie erlaubt uns mehr Flexibilität in der Art, wie wir von A nach B kommen in den Städten.»
Autos stünden zu über 90 Prozent der Zeit still, sagt Iwasaki. Carsharing mit einer kleineren Flotte, die ständig fährt und dazu noch sauber mit Elektromotoren, würde viel Platz sparen. «Die grosse Frage für Stadtplaner ist: was machen wir mit all den Parkplätzen? Einen Spielplatz für Kinder, Läden?»
Auch das Pendeln in die Innenstädte könnte neu organisiert werden. Iwasakis Behörde testet derzeit einen selbstfahrenden Kleinbus, der die Menschen Zuhause abholen und zur Buslinie fahren soll. «Wir versuchen, ein Gerät zu entwickeln, mit dem die selbstfahrenden Kleinbusse gerufen werden können. Dazu gibt es ein Abo, es kostet weniger, wenn Sie Werbung akzeptieren, wenn Sie Ruhe haben wollen, kostet es mehr. Es gibt viele Geschäftsmöglichkeiten, an die wir noch nicht gedacht haben.»
Autohersteller werden Mobilitätsfirmen
Für die Autohersteller ist diese schöne neue Welt eine grosse Herausforderung, da sie weniger Personenwagen verkaufen werden. Verkehrsplaner Randy Iwasaki meint: «Die neuen Autos werden verschiedene Dienstleistungen anbieten, die Autohersteller verwandeln sich in Mobilitätsfirmen.»
Viele Autokonzerne erkennen, wohin die Reise geht und investieren in neue Bereiche. So besitzt Daimler mit Car2Go eine Carsharingfirma gemeinsam mit Europcar. General Motors investierte neulich eine halbe Million Dollar in den Taxidienst Lyft. Die Autokonzerne wollen nicht zusehen, wie ihnen Google und Co. mit dem Auto der Zukunft davonfahren.
Die wichtigen Neuheiten des 86. Genfer Autosalons
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Bild 1 von 9. Auf dem 86. Autosalon in Genf stellen Autohersteller vom 3. bis zum 13. März mehr als 120 Welt- und Europapremieren vor – etwa so viel wie im vergangenen Jahr. Mit gut 200 Ausstellern aus 30 Ländern haben sich jedoch weniger Firmen angemeldet als in früheren Jahren. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 9. Der weitgehend aus Karbon und Aluminium gefertigte Bugatti Chiron dürfte eine der Attraktionen der Messe werden. Seine Eckdaten: 16-Zylinder-Motor, acht Liter Hubraum und Allradantrieb. Günstig ist der Wagen aber nicht: 2,9 Millionen Euro will die VW-Tochter Bugatti dafür haben. Bildquelle: Keystone .
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Bild 3 von 9. Auch BMW lässt die Muskeln spielen: Die Münchner präsentieren in Genf den neuen 7er als Zwölfzylinder mit 660 PS, gut 300 Kilometern pro Stunde Spitzengeschwindigkeit und ebenfalls Allradantrieb. Bildquelle: Keystone .
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Bild 4 von 9. Mercedes schliesst eine Lücke im Modellprogramm seines C-Klasse-Cabriolets und zeigt eine Version von AMG mit sechs Zylindern, 367 PS und Allradantrieb. Bildquelle: Keystone .
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Bild 5 von 9. Maserati bringt einen ersten Geländewagen auf den Markt, den Levante. Der betont sportliche Ableger der Limousine Ghibli soll noch im Frühjahr in den Handel kommen. Bildquelle: Keystone .
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Bild 6 von 9. Bentley hat sein Flaggschiff Mulsanne (Bild) überarbeitet und zeigt als weitere Variante das Sportmodel Mulsanne Speed. Bildquelle: Bentley Mulsanne.
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Bild 7 von 9. Audi präsentiert seinen kleinsten SUV, den Q2. Eine fast coupéhafte Silhouette, grosse Lufteinlässe und der hoch angeordnete achteckige Grill prägen das Bild. Ein radargestütztes Notbremssystem ist serienmässig vorhanden. Der Gepäckraum fasst 405 Liter. Bildquelle: Keystone.
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Bild 8 von 9. Opel hat seinen Geländewagen Mokka mit neuem Design, mehr Ausstattung und einem weiteren Motor überarbeitet. Bildquelle: Keystone .
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Bild 9 von 9. VW zeigt am Genfer Autosalon den überarbeiteten Up. Bildquelle: Keystone .