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Bild 1 von 6. Der Genfer Jet d'eau: Wahrzeichen und Tourismusmagnet. Bildquelle: SRF.
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Bild 2 von 6. Die Düse des Genfer Jet d'eau. Bildquelle: SRF.
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Bild 3 von 6. Generatoren und Röhre für den Jet d'eau. Bildquelle: SRF.
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Bild 4 von 6. Westschweiz-Korrespondent Thomas Gutersohn schaltet um 9 Uhr und 43 Sekunden den Jet d'eau an. Bildquelle: SRF.
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Bild 5 von 6. Gérard Luyet ist verantwortlich für den Jet d'eau bei den SIG. Bildquelle: SRF.
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Bild 6 von 6. Rentner Samuel Chanson überwacht den Jet d'eau. Bildquelle: SRF.
Morgens um 8 Uhr im Genfer Hafenbecken. Der Berufsverkehr dröhnt von weitem, Möwen suchen nach Fischresten der zurückgekehrten Berufsfischer. Aber irgendwas fehlt – das Rauschen. Der weisse Wasserstrahl, dessen Bogen über die Dächer ragt. Genf erwacht erst.
7 Tonnen Wasser in der Luft
Gérard Luyet von den Genfer Elektrizitätswerken öffnet die Absperrung zum Jet d'eau. Der Maschinenraum ist gut geschützt. Dabei sind es die Passanten, die vom Wasserstrahl geschützt werden müssen, der mit 200 Stundenkilometern aus dem See schiesst. Luyet steigt in den Maschinenraum hinab.
Die Elektrizitätswerke sind Eigentümerin und Betreiberin des Jet d'eau, Luyet verantwortlich für dessen Unterhalt. Er zeigt auf «Salève» und «Jura», die zwei roten Generatoren erzeugen zusammen ein Megawatt Strom und treiben jeweils eine blaue Turbine an. Diese pressen das Wasser dann in die Luft. 500 Liter die Sekunde, erklärt Gérard Luyet.
Wenn der Jet d'eau läuft, sind permanent 7 Tonnen Wasser in der Luft. Eine riesige Menge Energie, die da in den Jet d'eau gepumpt wird. Doch eigentlich war der Jet d'eau für das Gegenteil gedacht – um Druck abzulassen.
Raus damit!
1886 entstand das Bâtiment des Forces Motrices. Eine zentrale Pumpstation. Angetrieben von der Rôhne, beförderten 20 Pumpen Wasser über ein Röhrensystem zum lokalen Gewerbe. Der Wasserdruck trieb die Mühlen der Bäcker an, brachte die Druckmaschinen der Papeterien zum Stampfen, liess die Bohrer der Uhrenmacher rotieren.
Energie konnte in Form von Wasserdruck transportiert werden. Ende des 19. Jahrhunderts war das eine Neuheit. Jeweils am Abend schlossen die Betriebe den Hahn. Damit das Rohrsystem nicht platzte, brauchte es ein Überdruckventil: den Jet d'eau.
Schon damals belustigten sich die Passanten am Schauspiel. Schnell wurde dieses Überdruckventil zu dem, was es heute ist – eine Attraktion.