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Bild 1 von 7. Die Rolle als Wonder Woman machte sie weltberühmt: Schauspielerin Lynda Carter auf einem Foto von 1977. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 7. Kniehohe Stiefel, ein knapper Badeanzug und eine Schleppe: Das Kostüm von Wonder Woman von 1976, ausgestellt 2008 im Metropolitan Museum of Art in New York. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 7. Gemeinsam in der Gerechtigkeitsliga, um das Böse in der Welt zu bekämpfen: Wonder Woman und Batman in einer Zeichnung der 1960er-Jahre. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 7. Zusammen mit Superman gelten Wonder Woman und Batman als die drei grossen Helden des amerikanischen Comicverlages DC Comics. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 7. Die heute 65-jährige Lynda Carter spricht während der UNO-Konferenz in New York. Bildquelle: Reuters.
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Bild 6 von 7. Die israelische Schauspielerin Gal Gadot verkörpert Wonder Woman in einem Film, der 2017 erscheint. Bildquelle: Keystone.
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Bild 7 von 7. Wonder Woman ist ihr Vorbild: Ein Mädchen verkleidet als Superheldin an der UNO-Konferenz. Bildquelle: Keystone.
Die Vereinten Nationen haben die Comic-Superheldin Wonder Woman zur Ehrenbotschafterin für die gesellschaftliche Stärkung von Frauen und den Kampf um Gleichberechtigung ernannt.
«Wir sind die Hälfte der Welt, wir haben eine Stimme, wir sind die Mütter der gesamten Menschheit», sagte Lynda Carter, die Wonder Woman in einer TV-Serie 1975 erstmals gespielt hatte, bei der Veranstaltung in New York am Freitag.
Wir halten das für eine toxische Botschaft.
Wonder Woman habe eine Vision von Gerechtigkeit und Frieden und sei als Kämpferin «besser als die meisten», sagte die Schauspielerin Gal Gadot, die die Heldin in einem 2017 erscheinenden Film spielt.
Die Ernennung hatte wegen der mitunter sexualisierten Darstellung von Wonder Woman für Kritik gesorgt. «Wir glauben nicht, dass eine fiktive Comicbuch-Figur, die im Grunde das Outfit eines Playboy-Bunnys trägt, die richtige Botschaft an unsere Mädchen oder gar Jungs ist – wir halten das für eine toxische Botschaft», sagte etwa UNO-Mitarbeiterin Cass DuRant.
«Erst dachte ich, das ist ein Witz», sagt Shazia Rafi, die mit der Kampagne «She4SG» für die Wahl einer Frau zur UNO-Generalsekretärin kämpfte. Nicht nur, dass es mit dem Portugiesen António Guterres stattdessen ein Mann wurde – nun müsse auch noch eine übernatürliche Comic-Heldin als Frauenvorbild in der Weltdiplomatie dienen.
«Wir haben den Punkt überschritten, an dem wir eine vollbusige, muskulöse Version von Barbie in kurz geschnittenen Hosen brauchen, um Gleichheit zu repräsentieren», sagt Rafi. Das Spitzenamt könnten Frauen bei der UNO wohl nicht haben – «aber einen Cartoon».
«Die UNO hat keine weibliche Generalsekretärin gewählt. Stattdessen hat sie Wonder Women zur Botschafterin ernannt. Sprachlos», twitterte Marie O'Reilly vom Institut für Friedens- und Konfliktforschung Inclusive Security in Washington, das auf die Stärkung von Frauen ausgerichtet ist.
«Ist das wirklich die Botschaft, die wir unseren Töchtern über die Stärkung der Frauen in einer Ära senden wollen, in dem es eine Reihe voll bekleideter, vor allem mächtiger weiblicher Rollenbilder gibt?», fragt die «New York Times». Es sei alarmierend, dass eine offen sexualisierte Figur für so einen Zweck eingesetzt werde, während Frauen im US-Wahlkampf zu Objekten herabgestuft würden, heisst es in einer Online-Petition, um die Personalie noch zu stoppen.
Rund 50 Prostestierende hatten der Veranstaltung mit gereckten Fäusten den Rücken zugedreht und den Saal kurz vor der Ernennung dann verlassen. Mehr als 600 UNO-Mitarbeiter hatten in einer Online-Petition versucht, die Personalie zu stoppen.