In Alaska, dem polaren US-Bundesstaat nordwestlich von Kanada, herrschen zurzeit ungewöhnlich milde Temperaturen: Seit Wochen ist es dort bis zu 20 Grad wärmer als üblich zu dieser Jahreszeit.
Ein Problem sind die ausserordentlich hohen Temperaturen vor allem für den Verkehr in Alaska. Flüsse und Seen, die im arktischen Winter normalerweise dick zugefroren sind, können derzeit nicht als Strassen für Autos und Lastwagen genutzt werden, weil das Eis zu dünn ist.
Zahlreiche Schlittenhunderennen mussten wegen Schneemangels abgesagt werden und Krebsfischern fehlen die Eisschollen, von denen aus sie die Tiere normalerweise fangen. Ein Problem könnte die Wärme auch für die Seehundpopulationen darstellen, weil die Muttertiere ihre Jungen normalerweise auf Eis gebären.
Die warmen Temperaturen – aktuell ist es dort um minus 1 Grad Celsius – halten seit Februar an. Vielerorts seien Wärmerekorde gebrochen worden, sagte Rick Thoman vom «Alaska Center for Climate Assessment». Er sieht einen Zusammenhang zwischen dem warmen Wetter und der allgemeinen Erderwärmung. «Wir haben derzeit April- oder Mai-Wetter im März», führt er weiter aus.
Gemäss Klimaexperten erwärmt sich die Arktis etwa doppelt so schnell wie der Rest der Welt, das bekommt offenbar auch Alaska zu spüren.