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Keine Kippgefahr mehr - dank ESP. Hier bei einem Mercedes A-Klasse auf einer Teststrecke bei Stuttgart.
Aus Digital vom 29.07.2020. Bild: Bosch
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25 Jahre ESP Wie die Digitalisierung des Autos begann

Vor 25 Jahren ging das «elektronische Stabilitätsprogramm» (ESP) an den Start, schlug dem Elchtest ein Schnippchen und läutete die Digitalisierung des Autos ein.

In der Regel werden neue Technologien bei Autos zuerst in der teuren Oberklasse eingeführt. Bis diese dann auch in den günstigsten Modellen serienmässig zu haben sind, dauert es mindestens ein Jahrzehnt.

Beim «elektronischen Stabilitätsprogramm» (ESP) war es anders: Zwar war der erste Wagen mit ESP ein teurer Mercedes der S-Klasse, aber es verging nur kurze Zeit, bis der Assistent auch im günstigsten Modell Einzug gehalten hatte, in der A-Klasse.

Schuld war der nicht bestandene Elchtest. Bei Versuchen mit dem höher gebauten A-Klasse-Mercedes hatte sich gezeigt, dass das Auto umkippen konnte. Statt das Design komplett zu überarbeiten, rüstete Mercedes das Fahrzeug einfach mit Elektronik aus und konnte den Wagen so ohne allzu grosse Verzögerungen auf den Markt bringen. Kurz darauf wurde auch der Smart mit der neuartigen Elektronik ausgerüstet, weil auch bei diesem Kleinwagen Probleme mit dem «Elch» aufgetreten waren.

Ein Hauch von Magie

In den späten 1990er-Jahren hievte ESP die Verkehrssicherheit also schnell auf ein neues Level: Eine Software erfasst mittels Sensoren 25 mal pro Sekunde alle Lenkbewegungen sowie die Fahrtrichtung und weiss dank dieser Information, wie im Notfall jedes einzelne Rad gezielt zu bremsen ist, bevor der Wagen ins Schleudern gerät.

In den Anfängen der Digitalisierung des Autos ging von dieser Technologie etwa magisches aus. Heute gehört sie zum Alltag. In der EU ist das ESP seit 2014 sogar Pflicht bei Neuzulassungen. Laut Hersteller Bosch konnten so bis heute rund 15'000 Menschen Leben gerettet werden.

Smartphones auf Rädern

Weil Technik in vielen Bereichen dem Menschen überlegen ist, hat sich seit der Erfindung von ESP viel getan: Autos haben sich in rollende Software-Plattformen verwandelt, bei denen ESP nur noch eines von vielen Rädchen im digitalen Zusammenspiel von vernetzten Sensoren, Software und Computern ist.

Bereits ein Kleinwagen hat bis zu fünfzig Rechner eingebaut, die schon vor zehn Jahren mit zehn Millionen Zeilen Software-Code gesteuert wurden. Auf Papier ausgedruckt, entspricht das 180'000 Seiten. Zum Vergleich: Das Betriebssystem Windows 10 umfasst 50 Millionen Zeilen Code.

Die Software von automatisiert fahrenden Fahrzeugen wird zwischen 300 und 500 Millionen Codezeilen umfassen, schätzt Bosch. Meterhohe Stapel von Software-Zeilen bestimmen also schon heute und in Zukunft noch mehr die Fähigkeiten und Eigenschaften unserer Autos.

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Radio SRF 1 29.7.2020 16:40

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