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Abschied per Audiobiografie Hörschatz – wenn schwerkranke Eltern eine Botschaft hinterlassen

Der Verein Hörschatz gibt sterbenskranken Eltern die Möglichkeit, ihren Kindern eine Audiobotschaft zu hinterlassen.

Der Hörschatz ist ein herzförmiger Memorystick, der eine mehrstündige Audiobiografie enthält. Produziert werden diese von todkranken Eltern, die ihren minderjährigen Kindern eine Erinnerung hinterlassen wollen.

So etwa von der 42-jährigen Wanda. Sie litt an Magenkrebs im Endstadium und wusste nicht, wie viel Zeit ihr noch bleibt. An drei Tagen produzierte sie gemeinsam mit Franziska von Grünigen einen 10-stündigen Hörschatz. Sie lebte danach noch 8 Monate und starb schliesslich im Dezember 2020. Weil sie und ihre Familie mit dem Ergebnis so zufrieden sind, dürfen Ausschnitte aus der Nachricht hier gezeigt werden.

Bisher neun Hörschätze produziert

Radiomoderatorin Franziska von Grünigen hat den Verein Hörschatz gemeinsam mit Gabriela Meissner im Jahr 2020 ins Leben gerufen. Inspiriert wurden sie vom Projekt «Familienhörbuch», dem deutschen Pendant zum Hörschatz.

Als Radiomoderatorin und Journalistin weiss Franziska von Grünigen, wie man Gespräche führt und doch ist diese Art von Treffen besonders herausfordernd. Man muss sich auf Menschen einlassen können und die Bereitschaft aufbringen, «nicht wegzuschauen und nicht wegzuhören», meint sie.

Der Verein Hörschatz finanziert sich durch Spenden, denn Kosten sollen für die betroffenen Familien keine hinzukommen, sagt von Grünigen. Bis zum heutigen Tag wurden neun Hörschätze aufgenommen, viele weitere sollen noch hinzukommen.

Rotes Herz in Holzkiste
Legende: Ein fertiger Hörschatz hoerschatz.ch

Gesichter & Geschichten, 20.12.2021, 18:35 ; 

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