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Älterwerden «sucks» Debbie Harry wird 75

Ihr Look erinnert an Marilyn Monroe, nur eben kantiger, punkiger und verruchter. Der Weg zur selbstbestimmten Musik-Ikone war für die «Blondie»-Frontfrau aber ein steiniger.

Geboren wird sie am 1. Juli 1945 in Miami, Florida als Angela Trimble. Ihre Mutter gibt sie zur Adoption frei. Im Alter von drei Monaten kommt sie zu einer neuen Familie in New Jersey und heisst fortan Deborah Ann Harry, singt im Kirchenchor und soll – wie ihre Adoptiveltern – konservativ und bescheiden leben. Harry rebelliert, will lieber Künstlerin werden und zieht im Alter von 19 Jahren nach New York. Es ist ihr Befreiungsschlag.

Im punkigen Underground des Big Apple freundet sich Debbie Harry mit Szenegrössen wie Andy Warhol oder David Bowie an und lernt den Gitarristen Chris Stein kennen. Die beiden sind 15 Jahre lang ein Liebespaar und gründen 1974 die Band «Blondie», die mit ihrem Punk-Pop eine der kommerziell erfolgreichsten Acts der New-Wave-Bewegung wird. Mit Hits wie «Heart of Glass» (1978), «One Way or Another» (1978), «Call Me» (1978) oder «Rapture» (1980) stürmen «Blondie» regelmässig die Charts.

Privat erlebt die Rebellin diverse Rückschläge, an die sie sich in ihren Memoiren («Face It», 2019) mit konsequent abweisender Haltung zurückerinnert. Neben ihrer Heroinsucht und den Geldproblemen sticht vor allem ein Horror-Vorkommnis in den frühen 70er-Jahren heraus: Ein Mann folgt der Sängerin nach einem Konzert nach Hause, fesselt sie mit vorgehaltenem Messer und vergewaltigt sie.

Debbie Harry hätte in ihrem Leben viele Gründe gehabt, zu resignieren – dies hätten ihre «starken Überlebeninstinkte» aber nie zugelassen, erzählt sie 2019 in einem Interview mit der Zeitung «The Guardian».

Auf ihr Älterwerden angesprochen, meint sie nur: «It sucks» und fügt kurz darauf an, in ihrem Leben aber nie glücklicher gewesen zu sein.

«Glanz&Gloria», 1.7.2020. 18:40 Uhr ; 

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