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Astroworld Festival Acht Tote und viele Verletzte bei Massenpanik an US-Musikfestival

  • Bei einem Massenansturm am Astroworld-Festival in Houston in den USA sind acht Menschen gestorben und mindestens 300 weitere verletzt worden.
  • Die Massenpanik entstand kurz nach 21 Uhr bei einem Auftritt des Rappers Travis Scott.
  • Fernsehbilder zeigen, dass am Nachmittag davor Hunderte Menschen einen Eingang überranten und sich Zugang zum Gelände verschafften.

Die lokalen Behörden haben die Toten und Verletzten bestätigt. «Die Menschenmenge begann, sich vor der Bühne zusammenzudrängen, was eine Panik auslöste und einige Verletzungen zur Folge hatte», sagte der Samuel Peña, Leiter der Feuerwehr von Houston. «Die Leute fingen an, bewusstlos zu werden, was zusätzliche Panik auslöste.» Die Show wurde darauf abgebrochen.

Die Beamten transportierten 17 Personen ins Krankenhaus, darunter 11 mit Herzstillstand. Viele Menschen wurden auch vor Ort im NRG Park behandelt, wo ein Feldlazarett eingerichtet wurde. Laut Peña besuchten etwa 50'000 Menschen das Festival. Der Feuerwehrchef fügte hinzu, dass die Beamten die genauen Todesursachen der acht Verstorbenen nicht kennen würden. Ein Gerichtsmediziner werde dies untersuchen.

Unter den acht Toten sind zwei Jugendliche. Sie seien 14 und 16 Jahre alt gewesen, gab der Bürgermeister von Houston, Sylvester Turner, am Samstagnachmittag (Ortszeit) bekannt. Die Behörden richteten zudem in einem Hotel ein Zentrum für Familienmitglieder ein, die nicht in der Lage waren, Verwandte zu erreichen, die an der Veranstaltung teilgenommen hatten.

Bezirksrichterin Lina Hidalgo hob hervor, dass viele der Opfer sehr jung gewesen seien, einige erst zehn Jahre alt. Sie sprach von einer «schrecklichen Tragödie».

Festival wurde offenbar zuvor gestürmt

Astroworld ist ein zweitägiges Musikfestival, das am Freitag und Samstag in Houston stattfinden sollte. Die Veranstaltung war laut der Astroworld-Website ausverkauft. Die Auftritte am Samstag wurden gestrichen. Die Veranstalter hätten dafür gesorgt, dass medizinische Einheiten vor Ort waren, doch als der Ansturm der Besucher begann, seien diese Einheiten schnell überfordert gewesen, sagte Peña.

Der Polizeichef von Houston, Troy Finner, rief zur Ruhe auf und forderte die Menschen auf, keine voreiligen Schlüsse zu ziehen, was die Ursache für den Ansturm war. «Ich denke, es ist sehr wichtig, dass niemand von uns spekuliert. Niemand hat heute Abend alle Antworten», sagte Finner.

Er fügte hinzu, dass es mehrere Gerüchte um das Ereignis gegeben habe, denen die Behörden nachgehen würden. «Wir werden eine Untersuchung durchführen und es herausfinden, denn es ist weder den Produzenten noch den anderen Beteiligten gegenüber fair, wenn wir nicht herausfinden, was passiert ist und was die Welle verursacht hat», sagte er. «Wir wissen es nicht, aber wir werden es herausfinden.»

Bilder des Fernsehsenders ABC13 Houston zeigen, wie am Nachmittag Hunderte Personen ein Eingang des Festivals überranten und sich so Zugang zum Gelände verschafften. Die Sicherheitskräfte konnten den Zustrom erst nach einiger Zeit unterbinden.

Scott äusserte sich auf Twitter zu dem Unglück. «In bin völlig am Boden zerstört, von dem, was letzte Nacht passiert ist», schrieb der 29-jährige Rapper. Er werde für die Betroffenen und deren Angehörige beten. Die Polizei in Houston habe seine volle Unterstützung, den «tragischen Verlust von Leben» aufzuklären.

SRF 4 News, 6.11.2021, 10.00 Uhr ; 

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