Eine Tempo-30-Zone auf allen Gemeindestrassen? Diese Forderung einiger Gemeinden polarisiert. Eine Umfrage bei den SRF-Usern zeigt: Die Mehrheit findet das keine gute Idee. Doch das Nein-Lager dominiert nicht eindeutig. 45 Prozent halten die Tempolimite grundsätzlich für eine gute Sache. 5 Prozent sind unentschlossen.
Auch in den Kommentarspalten und auf Facebook wird die geplante Restriktion rege diskutiert. Einige sehen in Tempolimiten eine neue Einnahmequelle für die Polizei. Die Gegner argumentieren, dass man das Auto damit ja gleich schieben könne. Stau sei mit diesem Modell vorprogrammiert, sind sich viele sicher.
Für Userin U. Schneider würde die Temporeduktion ein Zeitverlust bedeuten: «So ein Blödsinn. Ich fahre durch drei Orte auf meinem Arbeitsweg. Dann brauche ich viel länger», beschwert sie sich.
Autos werden von E-Bikes überholt
Auch M. Keller hält Tempo 30 für Schwachsinn. «In Olten gibt es in der Nähe vom Bahnhof sogar schon 20er-Zonen.» Dort werde man als Autofahrer dann regelmässig von E-Bikes überholt.
Ganz sicher nicht auf Hauptstrassen. Also bitte. Dann können wir gleich laufen.
Kommentator P. Prince hält die Reduktion für eine «absurde Bevormundung». Tempo 30 mache «aus normalen Bürgern Kriminelle».
Weniger Unfälle durch langsames Fahren?
Das Pro-Lager hält Tempo 30 besonders zum Schutz der Fussgänger für eine gute Sache. Facebook-User C. Gees schreibt: «Auch die Velofahrer werden es allen danken – denn mit 30km/h wird alles einfacher und es können viele Unfälle vermieden werden.»
Grundsätzlich ist die 30-km/h-Initiative nur dann zu begrüssen, wenn Umgehungsstrassen für die Ortschaft existieren.
Das Modell Köniz (BE), wo seit Jahren Tempo 30 herrscht, wird von ortsansässigen Usern gelobt. So schreibt H. Kuhn: «Heute fliesst der Verkehr ordentlich. Sympathisch auch, dass wirklich gegenseitig Rücksicht genommen wird. Ein neues Gefühl. Es funktioniert einfach, mit wenig Kostenaufwand.»