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Brändi Dog und Brändi Grill Menschen mit Beeinträchtigung produzieren Kassenschlager

Sie sind schweizweit beliebt: die Produkte der Luzerner Stiftung Brändi. Der Grill und das Brettspiel feiern Jubiläum.

Bohren, Nähen, Verpacken: In der Werkstatt der Stiftung Brändi in Sursee herrscht reger Betrieb. Hier entsteht das Spiel Brändi Dog. Es ist ein Mix zwischen dem Brettspiel «Eile mit Weile» und Jassen. Das Spiel ist in der ganzen Schweiz bekannt und liegt in vielen Schränken von Schweizer Haushalten. Vor 25 Jahren wurde Brändi Dog erstmals produziert.

Hergestellt wird das Spiel von Menschen, die eine geistige oder psychische Beeinträchtigung haben. Sie arbeiten mit Freude am hauseigenen Produkt. Die Näherin Erna Müller sagt es so: «Es ist ein gutes Spiel – ich mache es noch gerne. Aber es ist auch eine Herausforderung. Man muss dabei viel denken.»

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Wie in anderen Institutionen für Menschen mit einer Beeinträchtigung gibt es auch in der Stiftung Brändi viele Arbeiten, die im Auftrag von anderen Firmen gemacht werden. Abpacken, sortieren, solche Sachen.

Aber: Das Besondere der Stiftung Brändi, und das unterscheidet sie von vielen anderen ähnlichen Institutionen: Sie hat einen erfinderischen Geist. Sie setzt ganz bewusst auch auf eigene Produkte, wie eben das Spiel Brändi Dog. Der Erfolg gibt der sozialen Institution recht. «Wir decken mit unseren eigenen Produkten 12 bis 15 Prozent des gesamten Umsatzes ab. Das ist schon beachtlich», sagt Thomas Menz, Mitglied der Geschäftsleitung und Bereichsleiter Arbeit und Integration bei der Stiftung Brändi.

Wir decken mit unseren eigenen Produkten 12 bis 15 Prozent des gesamten Umsatzes ab.
Autor: Thomas Menz Bereichsleiter Arbeit und Intgaration bei der Stiftung Brändi.

Das Spiel Brändi Dog laufe so gut, dass sie manchmal mit der Produktion kaum nachkommen. Wenn Kundinnen und Kunden ungeduldig werden, nicht warten können und etwas anderes kaufen, dann müsse man halt in Kauf nehmen, dass der Absatz sinkt. Aber: Die Arbeitskräfte auspressen stehe nie zur Debatte. «Wir fördern und fordern Menschen mit einer Beeinträchtigung. Das ist unsere Kernaufgabe», sagt Thomas Menz.

Zusammenklappbarer Grill von Hobbyfischer kreiert

Neben dem Brändi Dog gibt es auch noch den zusammenklappbaren Brändi Grill, den es seit 35 Jahren gibt, und den Petflaschenöffner Brändi Boy. Dieser feiert das 15-Jährige. Interne und externe Leute lieferten die Ideen für diese Produkte. Für den Brändi Boy kam die Idee von einem Mitarbeiter. Beim Brändi Grill war es ein Hobbyfischer aus Biel. Er besuchte die Werkstatt der Stiftung und berichtete, dass er einen Grill entworfen habe. Er liess ihn dort gleich in rostfreiem Stahl herstellen und erteilte später die Freigabe zur Herstellung des Grills. Die Spezialisten der Stiftung entwickelten ihn laufend weiter, bis er in jeden Rucksack passte.

Über die Stiftung Brändi

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Die Stiftung Brändi ist eine privatrechtliche Stiftung und professionelle Non-Profit-Organisation. Sie fördert die Inklusion von Menschen mit einer Beeinträchtigung. Die Stiftung wurde 1968 auf Initiative des Elternvereins Insieme, der Stiftung Rast und des Kantons Luzern gegründet.

Insgesamt stehen 1‘100 Arbeits- und Ausbildungsplätze zur Verfügung. In den produzierenden Unternehmen sind rund 220 Lernende in Ausbildung und Abklärung. Die Stiftung Brändi bietet Berufslehren in 14 Branchen an.

Mit 15 Unternehmen ist die Stiftung Brändi an den neun Standorten Horw, Kriens, Luzern, Littau, Willisau, Sursee, Hochdorf und Baldegg vertreten.

Eigene Produkte herstellen – damit hat die Stiftung ein Alleinstellungsmerkmal. Es sei ein ganz klarer strategischer Entscheid, sagt Thomas Menz. Bei den Lohnaufträgen und den Dienstleistungen sei man austauschbar. Bei den eigenen Produkten nicht: «Da hat man die ganze Wertschöpfungskette im Kopf: die Kommunikation, die Werbung, den Vertrieb und vor allem die Fertigung. Diese sichert uns interessante Arbeitsplätze.»

Brändi Dog, Brändi Grill und Brändi Boy. Die Menschen, die in der Stiftung Brändi arbeiten und diese Produkte mit herstellen, sind sichtlich stolz auf ihre Arbeit. Im Jubiläumsfilm sagt es ein Mann treffend: «Dann kannst du dir auf die Schultern klopfen und stolz sein und sagen: Das habe ich gemacht.»

Regionaljournal Zentralschweiz, 17.08.2021, 12:03 Uhr ; 

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