Auf Kommando seines Herrchens prescht Dex los. Der vierjährige Labrador-Rüde schnüffelt sich durch diverse Backsteine hindurch. Schliesslich setzt er sich vor einen der Steine davor und rührt sich nicht mehr vom Fleck. Ein Treffer: Dex findet den versteckten USB-Stick.
Dex ist der erste Datenträger-Spürhund der Schweiz. Zusammen mit seinem Herrchen, dem Polizisten Adrian Hedinger, sucht er an Tatorten seit rund einem Jahr nach elektronischem Beweismaterial. Die feine Nase des Hundes kann Datenträger wie Handys, USB-Sticks oder SIM-Karten ausfindig machen.
Für Dex ist die Suche ein Spiel
Worauf die Nase genau reagiert, weiss Adrian Hedinger aber auch nicht. Vielleicht sei es eine Kombination aus verschiedenen Bestandteilen dieser Datenträger, vielleicht sei es aber ein spezifischer Geruch.
Das Training geschieht immer auf spielerische Art. Statt Futter streckt ihm sein Herrchen einen Gummiball hin. Dex kaut genüsslich daran herum. Bei Futter werde er zu hektisch und sei nicht mehr ansprechbar. «Er ist halt etwas verfressen», begründet Adrian Hedinger die spezielle Belohnungsmethode.
Harddisk, USB-Stick, Laptop, Tablet, Mobiltelefone, SD-Karten und SIM-Karten sind die Datenträger, welche der Polizeihund bereits im Grundkurs kennenlernte.
Später wurde sein Repertoire um GPS-Sender, Kameras und Abhörgeräte erweitert. Es sei wichtig, dass er möglichst viele verschiedene Datenträger von unterschiedlicher Bauart und verschiedensten Herstellern kennenlerne, so Adrian Hedinger.
Aufsehenerregender Fall in den USA
Erstmals zum Einsatz kamen Datenträger-Spürhunde 2013 in den USA. Dort sorgte der Fall eines prominenten Werbesprechers der Fast-Food-Kette Subway für Aufsehen. Das FBI ermittelte gegen ihn wegen Verdachts auf Kinderpornografie.
Schlussendlich war es ein Datenträger-Spürhund, der ihn überführte, indem er einen USB-Stick mit Kinderpornos entdeckte. Dieser Fall weckte das Interesse der Polizei in Europa.