Die All-American-Sonnenfinsternis
In den USA heisst sie schon jetzt die «Great American Eclipse», von keinem anderen Land konnte man die heutige totale Sonnenfinsternis beobachten. Millionen von Amerikanern setzten ihre Schutzbrille auf, starrten in die Sonne und warteten, bis sich der Mond davor schob.
Wer eine komplett bedeckte Sonne sehen wollte, musste am richtigen Ort stehen. Der Landstreifen, von dem aus die totale Sonnenfinsternis zu sehen war, war nur etwas über 100 Kilometer breit. Bewohner der Städte Nashville oder Kansas City konnten das seltene Phänomen von zu Hause aus geniessen.
Die totale Sonnenfinsternis wanderte von der mittleren West- zur mittleren Ost-Küste der USA. Das hiess aber nicht, dass man in New York gar nichts davon mitbekam. Der Mond überlappte da die Sonne einfach nur zu knapp 70 Prozent. Die Abstufungen auf der Karte zeigen, wo der Mond die Sonne wie fest bedeckt hatte.
Das gab es während der totalen Sonnenfinsternis zu beobachten
Diamantring-Effekt: Die Sonne schien wegen der rauen und kraterübersäten Mondoberfläche an gewissen Stellen hindurch und an anderen nicht. Das führte dazu, dass 10 bis 15 Sekunden vor der totalen Sonnenfinsternis die letzten Sonnenstrahlen nochmals besonders stark aufschienen. Zusammen mit der Sonnenkorona rund um den Mond sah dies aus, als würde ein Diamantring funkeln.
Perlschnur-Effekt: Während sich der Mond weiter vor die Sonne schob und der Diamantring-Effekt verschwand, erschien für wenige Sekunden die sogenannte Perlschnur. Das sind einzelne, perlenähnliche Lichtschleier; auch sie entstanden aufgrund der Mondkrater. Der Perlschnur- und der Diamantring-Effekt wiederholten sich nach der totalen Sonnenfinsternis.
Sonnenkorona: Sobald der Mond die Sonne komplett bedeckte, umschimmerte ihn ein geschlossener Strahlenkranz. Die Sonnenkorona, die äusserste Atmosphäre der Sonne, wurde sichtbar. Sonst lässt sich diese nur durch spezielle astronomische Instrumente beobachten.
Wann und wo findet die nächste totale Sonnenfinsternis statt?
Schweizer, die eine totale Sonnenfinsternis von zuhause aus beobachten wollen, müssen sich gedulden. Erst am 3. September 2081 ist das «schwarze Loch» im Himmel von der Schweiz aus zu sehen.
In Europa schiebt sich der Mond das nächste Mal am 12. August 2026 komplett vor die Sonne. Dann kommen die Isländer und Spanier in den Genuss einer totalen Sonnenfinsternis.
Wer bereit ist, für ein eindrückliches Erlebnis auch weitere Wege auf sich zu nehmen, kann in zwei Jahren nach Südamerika reisen. Am 2. Juli 2019 kommt es in Chile und Argentinien zur nächsten totalen Sonnenfinsternis.