In Afrika gibt es rund zwei Dutzend Milliardäre. Der jüngste unter ihnen ist der 41-jährige Mo Dewji. Wie der Reichtum Afrikas beruht auch sein Reichtum auf Rohstoffen. Als sein Vater das Familienunternehmen in den 70er Jahren in Tansania gründete, war es noch ein kleines Rohstoff-Handelsgeschäft.
Heute bietet Mo Dewji alles an: Kekse, Kredite fürs Handy, Versicherungen. Mo Dewjis Unternehmen ist mittlerweile in über 30 Industriezweigen tätig, der Umsatz ist von rund 30 Millionen auf gut 1,5 Milliarden Dollar angewachsen.
Diversifikation und Wertschöpfung
Dewji hat seine Produktepalette diversifiziert. Ein Stichwort, das immer fällt, wenn es darum geht, einen Ausweg zu finden, die Länder Afrikas weniger abhängig zu machen von Rohstoffen.
Das zweite Stichwort, das stets auftaucht, wenn es um die Zukunft von Afrikas Wirtschaft geht, ist Wertschöpfung. Mehr Wertschöpfung auf dem Kontinent. Und auch diesbezüglich ist Mo Dewjis Unternehmen sinnbildlich. Das zeigt sich anhand seiner Kleiderproduktion. «Wir haben ja Baumwolle in Tansania», sagt Dewji, «also entkernen wir sie vor Ort, spinnen sie, weben den Stoff, veredeln, bedrucken ihn und machen diese afrikanischen Stoffe.»
Erschwingliche Waren für Afrikaner
Stoffe, die erschwinglich sind für den Durchschnittskonsumenten in Tansania. Denn nur so, ist der jüngste Milliardär Afrikas überzeugt, lässt sich auf dem Kontinent erfolgreich Geschäfte betreiben: «Man muss verstehen, dass die Kaufkraft pro Person in Afrika äusserst limitiert ist. In Tansania beispielsweise liegt das Pro-Kopf-Einkommen bei 100 Dollar. Für Nestle Schokolade reicht das nicht, darum braucht es eine lokale Variante davon, bei der vor allem der Preis stimmt.»
Man muss verstehen, dass die Kaufkraft pro Person in Afrika äusserst limitiert ist.
Die Strategie von Mo Dewji: diversifizieren, lokal verarbeiten und auf die grosse Masse der kleinen Leute setzen, diese Strategie ist für ihn aufgegangen. Sein Unternehmen alleine trägt heute rund 3 Prozent zum Bruttoinlandprodukt von Tansania bei. 3 Prozent: So viel tragen in etwa alle afrikanischen Unternehmen zusammen zum Bruttoinlandprodukt der Welt bei.