Kältetote in Polen
Bei der Kältewelle in Polen sind innerhalb eines Tages zehn weitere Menschen gestorben. Dies teilte das Sicherheitszentrum der Regierung mit. Damit erfroren seit vergangener Woche bei Temperaturen von bis zu minus 25 Grad bereits 19 Menschen. Insgesamt stieg die Zahl der Kältetoten seit November auf 65. Weitere 24 Menschen starben seitdem an Kohlenmonoxid-Vergiftungen. Sie hatten unter anderem giftige Gase aus Kohleöfen eingeatmet. Abgase, Kälte sowie fehlender Wind führten vielerorts zu Smog.
Eingeschneite Inseln in Griechenland
In Griechenland hat es erneut in vielen Regionen geschneit. Etliche Dörfer und auch Inseln sind mittlerweile von der Aussenwelt abgeschnitten. In vielen Fällen gebe es keine Stromversorgung und damit auch kein Wasser und keine Heizung mehr. Grund: Pumpen konnten nicht betrieben werden oder Wasserrohre sind zugefroren. Die Schulen blieben in weiten Teilen des Landes geschlossen. Selbst auf Kreta weit im Süden des Landes fielen die Temperaturen nachts auf rekordverdächtige minus 15 Grad.
Besonders hart traf die Kälte einen Teil der Flüchtlinge auf den griechischen Inseln der Ostägäis. Weil auf Chios und Lesbos nicht ausreichend beheizbare Wohncontainer zur Verfügung stehen, campen viele Menschen noch in Sommerzelten im Freien.
Italien: Wintersichere Schlafsäcke vom Papst
Italiens Regierung meldete sieben Kältetote. Die meisten von ihnen waren Obdachlose, die trotz einer Reihe von Massnahmen für ihre Unterbringung erfroren waren. Papst Franziskus liess bei dem Kälteeinbruch in Italien spezielle Schlafsäcke an Obdachlose in Rom verteilen und Autos als Schutzraum bereitstellen. Ausserdem seien Hilfszentren länger geöffnet, sagte der Päpstliche Almosenmeister Konrad Krajewski.
Verkehrschaos in der Türkei
Die Kältewelle zieht auch über die Türkei, wo am Sonntag in Istanbul wegen heftigen Schneefalls hunderte Flüge gestrichen wurden. Tausende Reisende sassen fest. Die Küstenwache stoppte den Fährverkehr in der Bosporus-Meerenge, die den europäischen mit dem asiatischen Teil der türkischen Millionenmetropole verbindet.
Ukrainische Ortschaften ohne Strom
In der Westukraine starben seit Jahresbeginn landesweit mindestens acht Menschen bei Temperaturen bis zu minus 20 Grad. Nach Angaben des Zivilschutzes in Kiew sind noch immer einige Ortschaften ohne Strom. In Weissrussland kamen fünf Menschen in der Nähe von Minsk bei minus 25 Grad ums Leben.